Wegen illegaler Absprachen?
25.05.2022, 17:49 Uhr
JD Sports: CEO Peter Cowgill tritt zurück
Der britische Konzern JD Sports Fashion gibt bekannt, dass Peter Cowgill von seinem Amt als CEO und Vorstandsmitglied des Unternehmens mit sofortiger Wirkung zurücktritt.
JD Sports Fashion, britischer Sport-, Mode- und Outdoor-Marken-Filialist, trennt sich als Folge einer laufenden Überprüfung seiner internen Unternehmensführung von seinem CEO und Vorstandsvorsitzenden Peter Cowgill (seit 2004 im Amt).
Interimsmäßig wird seine Rolle von Kath Smith übernommen, die derzeit nicht geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Senior Independent Director ist. Smith ist bereits seit über 25 Jahren in der Sportartikelbranche tätig, und hatte unter anderem Führungspositionen bei Adidas und Reebok inne. Zuletzt war sie seit 2017 als General Manager und Vice President von North Face EMEA tätig.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss wird von Helen Ashton geführt. Ashton ist derzeit ein nicht geschäftsführendes Vorstandsmitglied und trat dem Vorstand im November 2021 bei.
"Das Unternehmen hat sich unter Peters Führung stark zu einem weltweit führenden Multichannel-Einzelhändler mit einer bewährten Strategie und einer klaren Dynamik entwickelt. Da unser Unternehmen jedoch größer und komplexer geworden ist, ist klar, dass sich unsere interne Infrastruktur, die Unternehmensführung und die Kontrollen nicht mit dem gleichen Tempo entwickelt haben“, erklärt Helen Ashton zum Rücktritt Cowgills. Der Vorstand fühlte sich verpflichtet, sicherzustellen, dass die höchsten Standards der Unternehmensführung und -kontrolle eingehalten werden, um das zukünftige Wachstum zu unterstützen, so Ashton weiter.
Es gibt bereits seit Längerem Gerüchte um einen möglichen Rücktritt Cowgills, denn JD Sports steht bereits seit der Übernahme von Footasylum im Jahr 2019 bei der britischen Wettbewerbsbehörde CMA unter Beobachtung. Am 14. Februar 2022 wurden Bußgelder in Höhe von fast 5 Mio. GBP (knapp 6 Mio. Euro) über JD Sports Fashion und Footasylum verhängt. Der Vorwurf: illegale, wettbewerbsschädigende Absprachen zwischen den beiden CEOs, in denen vertrauliche Geschäftsinformationen ausgetauscht worden sein sollen.