Zurück in die Hand der Händler
26.05.2021, 14:58 Uhr
Intersport Deutschland verkauft Intersport Österreich
Von 2013 an gehörte Intersport Österreich zur Intersport Deutschland eG. Künftig werden die beiden Verbände aber wieder getrennte Wege gehen. Intersport Deutschland gibt die österreichische Einkaufsgemeinschaft zurück an ihre Mitglieder.
Eine vorübergehende Lösung findet ihren Abschluss: Intersport Österreich wird wieder eigenständig. Intersport Deutschland gibt die Genossenschaftsanteile an die neu gegründete Premiumsport Service GmbH ab, hinter der einige namhafte österreichische Intersport-Händler stehen.
Die „Lösung auf Zeit“, die Intersport Österreich zu einer Tochter von Intersport Deutschland werden ließ, wurde 2013 notwendig, als der österreichische Verband durch den Verkauf des damals mit Abstand größten Mitglieds Sport Eybl an Sports Direct in finanzielle Schieflage geraten war. Intersport Deutschland hatte damals im Rahmen einer Reorganisation die Intersport-Österreich-Gruppe durch die Übernahme der Genossenschaftsanteile wirtschaftlich unterstützt. Nachdem sich Intersport Österreich in den vergangenen Jahren zusammen mit den zum Verbund gehörenden Ländern Tschechien, Ungarn und der Slowakei erfolgreich neu ausrichten konnte, ist keine weitere Unterstützung mehr nötig. Daher wird nun die Intercontact Österreich GmbH, eine 100-prozentige Enkelgesellschaft der Intersport Deutschland eG, an österreichische Intersport-Mitglieder verkauft, die vertreten werden durch die neu gegründete Premiumsport Service GmbH. Hinter dieser stehen die fünf größten österreichischen Intersport-Händler Harald Tscherne, Roman Winninger, Erhard Fischer, Reinhard Klier und Bernhard Pilz. Im Rahmen der Rückübertragung der Anteile sind diese für einen effizienten Prozessablauf mit der gemeinsam gegründeten Gesellschaft in Vorleistung getreten.
„Die gesamte Intersport-Österreich-Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich sehr gut entwickelt“, erklärt Knud Hansen, Aufsichtsratsvorsitzender von Intersport Deutschland. „Deshalb ist die Rückübertragung der Anteile an die von Intersport-Händlern geführte Premiumsport Service GmbH nur folgerichtig. So wird sichergestellt, dass die Struktur wieder in Händen der österreichischen Händler ist.“ Intersport Österreich sei mit den mittlerweile 350 Standorten in vier Ländern durch die erfolgreiche Reorganisation hervorragend aufgestellt, um mit einer starken und eigenständigen Dienstleistungs-Zentrale in Wels weiter zu expandieren und nachhaltig über eine gesunde Händlerstruktur zu wachsen. „Damit stärken wir die unternehmerische Verantwortung in unserem Händlerverbund und geben ein klares Bekenntnis zu den händlergeführten Wurzeln, die Intersport im Kern bis heute ausmachen,“ so Hansen.
„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wieder eigenständig zu sein und die Verantwortung von Intersport Österreich in die Hand der österreichischen Händler zu legen,“ sagt Harald Tscherne, Intersport-Mitglied in Österreich, sowie Sprecher und Geschäftsführer der Premiumsport Service GmbH. Es ist daher vorgesehen, dass die Gesellschaftsanteile von Intersport nach Abschluss der Übergabe durch Intersport Deutschland auch den übrigen Händlern der Österreich-Gruppe angedient werden, das heißt, dass diese Anteile erwerben können.
Die Premiumsport Service GmbH will hinsichtlich Intersport Österreich auf Kontinuität setzen und daher mit dem bestehenden Management in Wels weiter eng zusammenarbeiten. Vorbehaltlich der wettbewerbsrechtlichen Prüfung durch die österreichische Bundeswettbewerbszentrale wird der Vollzug der Übertragung im Sommer 2021 erwartet.
Auch mit der neuen Eigentümerstruktur wird Intersport weiterhin länderübergreifend Vorteile gemeinsamen Handelns nutzen. „Über gemeinsam erarbeitete Kooperationsvereinbarungen stellen wir sicher, auch zukünftig Synergien in den Kernprozessen rund um den Einkauf, unseren Intersport-Exklusivmarken, im Categorymanagement, IT- und Omnichannel-Services zu realisiere“, erklärt Alexander von Preen, CEO von Intersport Deutschland. Dort, wo es sinnvoll sei, werde man auch in Zukunft eng entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Verbund zusammenarbeiten und die Dienstleistungs-Zentralen effizient aufstellen.