BTE ruft zur Belebung der Innenstädte auf

Auch im zweiten Pandemie-Jahr gaben die Deutschen deutlich mehr Geld für Textilien aus. Nach aktuellen Hochrechnungen des Handelsverbands Textil Schuhe Lederwaren (BTE) soll es 2021 ein Wachstum des gesamten Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien auf rund 64 Mrd. Euro gegeben haben. Im stationären Textilfachhandel sanken die Umsätze in 2021 jedoch um rund fünf Prozent auf 29 Mrd. Euro. Auch die Textil- und Bekleidungsumsätze von Warenhäusern, Lebensmitteldiscountern und anderer stationärer Geschäfte ohne textilen Schwerpunkt sanken um einen einstelligen Prozentsatz auf rund 14 Mrd. Euro. Einzig der Bereich Online-Handel konnte um knapp ein Viertel auf ca. 21 Mrd. Euro zulegen.

Auch für 2022 befürchtet der BTE aufgrund der aktuell hohen Inzidenzen und auch durch den Krieg in der Ukraine Beeinträchtigungen des Handels. Daher sind nach Ansicht des Verbands insbesondere die stationären Textilhändler weiterhin eine staatliche Unterstützung angewiesen, die unbedingt auch unterhalb der bisherigen Schwelle von 30 Prozent Umsatzverlust bei den Überbrückungshilfen einsetzen müsse. Da laut einer aktuellen Kundenbefragung der Einkauf das meistgenannte Motiv für einen Besuch der Innenstadt ist, fordert man hier dringend weitere Investitionen, um das Überleben der dort ansässigen Textil-, Schuh- und Modegeschäfte zu sichern. Die Kunden wünschten sich mehr Sitzgelegenheiten, schöner gestaltete Plätze mit mehr Grün und Wasser, eine bessere Erreichbarkeit sowie mehr Aktivitäten bzw. Events. Außerdem äußerten mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer den Wunsch, auch am Sonntag Einkaufen gehen zu können. Daher ruft der BTE alle Modehändler, Immobilieneigentümer und auch Bund, Länder und Kommunen dazu auf, gemeinsam die Attraktivität der Innenstädte zu steigern.