So viel Potenzial birgt die gesundheitsbewusste Zielgruppe für den Sporthandel

Ein Gastbeitrag von Stefan Brunner

Die aktuellen Auswertungen des SAZsport Barometers machen es deutlich: 64 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie in der gesundheitsbewussten Zielgruppe in den kommenden zwölf Monaten großes Potenzial sehen, während die Bereiche Performance-Sport bzw. Sportstyle in nächster Zeit eher an Bedeutung verlieren. Was bedeutet das für die Branche? Und wie können Hersteller und Händler gemeinsam Synergien daraus gewinnen und die Potenziale gemeinsam nutzen? Denn nur mit Laufschuhen und Faszienrollen kann man den zunehmend aufgeklärten gesundheitsbewussten Kunden nicht mehr abholen.

Sport ist zum Synonym für Gesundheit herangereift – einen letzten Boost bekam die Neudefinition von Sport im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Sport ist ein Synonym für Gesundheit geworden und entwickelt sich zunehmend zum Lebensstil: Das Trainieren des eigenen Körpers stellt einen wichtigen Beitrag dar, wenn es darum geht, die persönliche Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Regelmäßiger Sport ist für viele Menschen zum Lebensinhalt geworden. Hier lassen sich zwei Trends definieren:

1. Sport zur Selbstoptimierung. Hier geht es teilweise weniger um sportliche Fitness, sondern häufig um sportliches Aussehen. Jung, frisch, schlank. Die Nachfrage der Kunden in diesem Zusammenhang ist riesig, davon zeugen nicht zuletzt die Vielzahl an Apps, Gadgets und Tutorials. Influencer-Content untermauert und befeuert die Bewegung zusätzlich.

2. „Medical Fitness“. Hier steht die Verbesserung der körperlichen Fitness und der eigenen Gesundheit im Vordergrund. In diesem Bereich kann die Sportartikelbranche eine wichtige Rolle übernehmen und die sich öffnenden neuen Potenziale für sich nutzen. Das Zukunftsinstitut sieht im „Medical Fitness“ sogar eine vollständige Verschmelzung des Sportmarktes mit dem Gesundheitssystem.

Diese Verschmelzung von Sport und Gesundheit bedeutet jedoch eine neue Aufgabenstellung für den Sportfachhandel, sprich die produktspezifischen Fachkenntnisse des Händlers sollten jetzt um das Themenspektrum Gesundheit erweitert werden. Die Fachverkäufer übernehmen zunehmend Aufgaben eines Sportcoaches, was Motivation und Leidenschaft für den Sport betrifft.

Das Thema Gesundheit brigt also großes Potenzial für den Sportfachhandel, stellt aber zugleich eine neue große Herausforderung dar: Das Themenfeld Gesundheit im Sportartikelmarkt ist als Konzept zu betrachten.  Ein Konzept, dem Händler sich Schritt für Schritt nähern müssen und das mit einer ständigen Veränderung und Anpassung einhergeht.

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