Wachsende Sendungsmengen 11.03.2022, 08:42 Uhr

1,8 Milliarden Pakete in Deutschland: Post verbucht Rekordjahr

Der Paketboom im Online-Handel und eine hohe Nachfrage nach anderen Logistik-Diensten haben der Deutschen Post DHL den höchsten Gewinn in der Unternehmensgeschichte beschert. Der Umsatz des Konzerns ist 2021 um 22,5 Prozent auf 81,7 Mrd. Euro gewachsen.
(Quelle: Shuttertsock/Belish)
Der Logistikkonzern Deutsche Post  hat das zweite Corona-Jahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Alle fünf Geschäftsbereiche hätten zur besten Geschäftsentwicklung der Unternehmensgeschichte beigetragen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in Bonn mit. Stärkste Treiber waren der starke Welthandel und der Online-Boom mit weiter gewachsenen Sendungsmengen. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten in einem insgesamt sehr festen Markt um über sechs Prozent zu.

1,8 Milliarden Pakete

Der Gelbe Riese wirtschaftete also wesentlich profitabler als zuvor. In Deutschland transportierte das Dax-Unternehmen mehr als 1,8 Milliarden Pakete, 2020 waren es noch 1,6 Milliarden gewesen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieb der Post 2021 ein operativer Gewinn von knapp 8 Mrd. Euro und damit zwei Drittel mehr als im Jahr zuvor. Für 2022 peilt der Konzern ein ähnliches Ergebnis an - in einer Spanne von fünf Prozent nach oben und unten. Mindestens 6,7 Mrd. Euro sollen davon aus dem traditionell starken Segment DHL kommen. Dazu gehören die zeitkritischen Express-Sendungen, das Frachtgeschäft, die Lieferkettenlogistik und das internationale Paketgeschäft.
Im vergangenen Jahr hatte die Post bereits in den ersten neun Monaten ein Fünftel mehr verdient als im gesamten Jahr 2020. Im Schlussquartal erreichten zudem die Sendungsmengen im Geschäft zwischen Unternehmens- und Privatkunden etwa das Rekordvolumen, das der Konzern während des Lockdowns im vierten Quartal 2020 erreicht hatte. Die durch die Pandemie ausgelöste Beschleunigung habe den Online-Handel auf ein neues, höheres Niveau geführt, erklärte Finanzchefin Melanie Kreis.

Anstieg der Preise und Margen

Die Post profitiert unter anderem davon, dass viele seit der Corona-Krise mehr im Internet bestellen. Im vergangenen Jahr stiegen die Volumina in der Luft- und Seefracht deutlich, und die Frachtmengen auf der Straße wuchsen. Außerdem herrscht wegen der engen Lieferketten ein starker Wettbewerb um die knappen Transportkapazitäten. Die Post profitiert dabei von einem Anstieg der Preise und Margen. Mit einer Entspannung bei den Transportkapazitäten zwischen den Kontinenten rechnet der Logistikkonzern frühestens im zweiten Halbjahr 2022.
Auch darüber hinaus erwartet das Management um Vorstandschef Frank Appel anhaltend gute Geschäfte. Im Jahr 2024 soll der operative Gewinn auf rund 8,5 Mrd. Euro steigen. Der freie Barmittelzufluss (Free Cashflow) soll sich von 2022 bis 2024 auf 11 Mrd. Euro summieren. Mindestens 3,4 Mrd. Euro sollen davon auf dieses Jahr entfallen. Übernahmen sind dabei nicht berücksichtigt. Die Post will etwa für rund 1,5 Mrd. Euro den Mainzer Seefrachtspezialisten J.F. Hillebrand übernehmen. Ebenfalls bis 2024 prognostiziert das Unternehmen insgesamt Investitionen von rund 12 Mrd. Euro, rund 4,2 Mrd. davon im laufenden Jahr.
Die Post will ihre Aktionäre an dem guten Geschäftsverlauf teilhaben lassen: Das Management schlägt der Hauptversammlung eine Dividende von 1,80 Euro je Anteil vor. Dies sind 45 Cent mehr als im Jahr zuvor. Zudem will der Konzern erneut eigene Aktien zurückkaufen. Das neue Programm hat ein Volumen von bis zu 2 Mrd. Euro.


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