Einheitliche Regelung
23.03.2017, 09:50 Uhr
Amazon: Neue Rückgabe-Richtlinien
Amazon führt zum 19. April neue Rückgabe-Richtlinien ein. Damit will der Marktplatzbetreiber die Vorgaben für Retouren vereinheitlichen. Die neuen Richtlinien gelten bereits für FBA-Kunden und auf allen anderen europäischen Marktplätzen von Amazon.
Marktplatzbetreiber Amazon ändert zum 19. April seine Richtlinien für die Rückgabe von Produkten, berichtet Onlinehändler-News. Ziel ist es, eine einheitliche Regelung für alle Händler - also auch Amazon selbst - einzuführen. Dadurch sollen Online-Shopper, egal bei welchem Verkäufer sie Artikel erwerben, Produkte kostenlos und unkompliziert zurücksenden können.
Insbesondere betreffen die neuen Rückgaberichtlinien Händler, die ihre Waren selbst versenden und nicht den FBA-Service (Fulfillment By Amazon) in Anspruch nehmen. Denn die neuen Regelungen gelten bereits für FBA-Kunden und auf allen anderen europäischen Marktplätzen von Amazon.
Die neuen Rückgabebedingungen für Verkäufer auf dem Amazon-Marktplatz
- Wenn Kunden ein gekauftes Produkt ohne Angabe eines Grundes zurücksenden wollen, können sie dies innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt des Produktes tun. Sie erhalten eine Erstattung in Höhe des Verkaufspreises.
- Wenn ein Kunde einen Artikel mit einem Verkaufspreis von mehr als 40 Euro innerhalb von 14 Tagen zurücksendet, werden außerdem die Rücksendekosten erstattet.
- Bei der Rücksendung von Schuhen, Bekleidung und Handtaschen innerhalb von 30 Tagen erhalten die Kunden eine Erstattung der Versandkosten für die Hin- sowie die Rücksendung, unabhängig vom Verkaufspreis, das heißt dass Retouren für solche Artikel immer kostenlos sind.
- Produkte, die zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember versendet werden, können bis zum 31. Januar des folgenden Jahres zurückgesendet werden.
Für mangelhafte Produkte sowie Produkte, die nicht der Artikelbeschreibung entsprechen, gelten die neuen Regelungen nicht. In solchen Fällen erwartet Amazon, dass die Verkäufer die Kosten für die Hin- und die Rücksendung dem Online-Shopper erstatten.
Für Produkte, die am oder nach dem 19. April 2017 geordert werden, können die User einen A-bis-Z-Garantieantrag an die Verkäufer stellen, sofern die Händler die neuen Rückgabebedingungen nicht einhalten wollen.
Folgen für die Händler
Im Großen und Ganzen bedeuten die neuen Rückgaberichtlinien, dass Händler, die nicht am FBA-Programm teilnehmen, künftig auch teilweise die Kosten für Retouren übernehmen müssen. Verkäufer sollten in jedem Fall ihre Kostenkalkulation für ihre Waren überprüfen. Denn durch die Übernahme der Retourenkosten könnte sich bei einigen Artikeln der aktuelle Preis nicht mehr rechnen. Zudem muss die Widerrufsbelehrung angepasst werden.
Durch die Regelung fällt allerdings für ausländische Händler der Vorteil der doch eher begrenzten Menge an Retouren weg. Denn bisher war es so, dass der Kunde die Retourenkosten für die Sendung ins Ausland übernehmen musste. Je nach Produkten waren die Rücksendekosten den Kunden zu hoch und sie behielten das Produkt. Auch in diesen Fällen müssen nun die Händler für die Rücksendekosten aufkommen.