Ankündigung auf der ISPO Munich 04.02.2019, 14:06 Uhr

Kettler speckt bei Kollektionen ab

Comeback, die Zweite: Warum Heimfitnessgeräte-Spezialist Kettler optimistisch ist, dass der Neustart nach der Insolvenz diesmal glückt. 
Der Stand von Kettler auf der ISPO.
(Quelle: Florian Bergener)
Sein 70-jähriges Firmenjubiläum hätte sich Heimfitnessgeräte-Spezialist Kettler sicher anders vorgestellt. Nach der Insolvenz in 2018, der zweiten innerhalb von drei Jahren, und der Rettung durch die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft Lafayette geht es für das Unternehmen jetzt vor allem darum, das Vertrauen des Sporthandels wieder zurückzugewinnen. Einen ersten Anfang machte die Marke mit der Standpräsenz auf der ISPO Munich – und dem durchaus frech-forschen Slogan „The Greatest Comeback Ever“.
Dort kündigte Ulrich Kürschner, Business Unit Director Sport, an, die Kollektionen kleiner und kompakter zu gestalten. So wird das Sortiment zur Saison 2019/20 um 20 Prozent verschlankt. „Wir sind optimistisch, dass wir dieses Comeback schaffen“, erklärte Kürschner auf der Messe. Man habe bisher ein super Feedback vom Handel bekommen: Alle Kunden würden sich freuen, dass Kettler auf dem Markt sei, weil man einen wichtigen Partner darstelle, und ihre Unterstützung zugesagt. „Wir werden weiter an dem Thema Produktinnovationen arbeiten, was wir in den letzten Jahren angefangen haben“, versprach Kürschner. „Dazu wollen wir uns im Bereich der Qualität noch einmal verbessern. Und wir glauben daran, Wachtumspotenziale noch aufkehren zu können. Das heißt Preispunkte zu besetzen, die interessant und kommerziell sind, zum Beispiel im Ergometer-Bereich mit 499 Euro.“
Nachdem Kettler zur vergangenen Saison vor allem Ergometer kaum mehr liefern konnte, da der Produktionsprozess „mehr oder minder zum Erliegen gekommen war“, wie Kürschner einräumte, wird die Fabrikation jetzt wieder langsam nach oben gefahren. Man habe ein so niedriges Stock-Level wie noch nie zuvor, und mit dem „Working Capital“ von Lafayette habe man jetzt wieder Komponenten einkaufen können. „Dann werden wir produzieren, was geht“, so Kürschner. Komplett durchproduzieren könne man derzeit vor allem Tischtennis.


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