Neuestes Upcycling-Projekt 21.11.2024, 12:05 Uhr

Doghammer macht aus alten Skifellen Hüttenschuhe

Wie vielseitig Upcycling sein kann, zeigt der oberbayerische Bergschuh-Spezialist Doghammer mit seinem neuesten Projekt „Skifell Re.Use“: Aus gebrauchten und defekten Skifellen entstanden einzigartige Hüttenschuhe.
Ergebnis des neuesten Upcycling-Projekts von Doghammer: der „Hütte Zua Re.Use“.
(Quelle: Doghammer)
Der oberbayerische Bergschuh-Spezialist Doghammer (Rosenheim) ist bekannt für kreative Upcycling-Projekte, bei denen Materialien wie Kletterseile, Skifellreste oder Weinkorken ein zweites Leben erhalten. Nun hat das Unternehmen aus gebrauchten und defekten Skifellen Hüttenschuhe hergestellt: die „Hütte Zua Re.Use“. Diese Schuhe sind nicht nur Unikate, sondern erzählen auch die Geschichte ihrer vorherigen Einsätze auf Skitouren.

Mit der Initiative „Skifell Re.Use“ richtet sich das Unternehmen gezielt an die Skitouren-Community, die oft zu sehr an ihren alten Skifellen hängt, um sie wegzuwerfen. „Meist verbindet man doch zu viele Emotionen mit den Fellen“, bemerkt Maximilian Hundhammer, einer der Gründer von Doghammer. „Da die Felle nach einigen Jahren verschleißen und deutliche Gebrauchsspuren aufweisen, landen sie im Müll. So sind sie zwar nicht mehr fürs Skitourengehen geeignet, für unsere Hüttenschuhe reicht es jedoch allemal.“

Seit der Wintersaison 2022/23 sammelte Doghammer gemeinsam mit Partnern wie Outdoor-Händlern, Alpenvereinen und Bergschulen alte Skifelle. Auch zahlreiche Privatpersonen spendeten ihre ausrangierten Felle – per Post oder direkt nach der Skitour. Bald stapelten sich Kartons voller Skifelle im Lager, die sortiert werden mussten. Gemeinsam mit den Caritas Wendelstein Werkstätten in Rosenheim wurden die Felle gereinigt, zugeschnitten und zu Riemen verarbeitet, die später in die Hüttenschuhe eingearbeitet wurden. „Wir hatten es uns etwas einfacher vorgestellt, die alten Skifelle zu verarbeiten, mussten aber schnell feststellen, dass wirklich jedes Fell seine eigene Herausforderung hat“, berichtet Hundhammer. „Manche konnten wir trotz vollem Körpereinsatz nicht mehr voneinander trennen, bei anderen klebten noch Tannennadeln auf der Unterseite und bei einigen war es schwer auszumachen, auf welcher Seite eigentlich das Fell oder der Kleber war."

Die fertigen Riemen wurden in einer familiengeführten Manufaktur in Portugal zusammen mit den anderen Materialien zu Hüttenschuhen verarbeitet. Matthias Drexlmeier, ebenfalls Mitgründer von Doghammer, meint dazu: „Optisch sind die Schuhe eine echte Überraschung, da wir die Farben und Muster vorher auch nicht kannten, und am meisten freut mich, dass jedes verarbeitete Fell seine eigene Geschichte erzählt.“



Das könnte Sie auch interessieren