Online-Handel wieder Wachstumstreiber 07.01.2022, 10:02 Uhr

Einzelhandel erzielt 2021 Rekordumsätze

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) konnte der deutsche Einzelhandel 2021 gegenüber dem Vorjahr seine Umsätze nochmals steigern. Die Bereiche Textilien, Bekleidung und Schuhe litten jedoch unter den Zugangsbeschränkungen durch 2G.
(Quelle: Shutterstock/ Kamil Macniak)
Trotz Corona-Beschränkungen und Lieferketten-Problemen konnte der deutsche Einzelhandel 2021 Rekordumsätze einfahren. Laut Schätzungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) erzielten die Händler real (preisbereinigt) 0,6 Prozent bis 1,2 Prozent sowie nominal (nicht preisbereinigt) 2,8 Prozent bis 3,4 Prozent mehr Umsatz als im bislang umsatzstärksten Jahr 2020.
Allerdings deuten die Ergebnisse der Monate Januar bis November 2021 darauf hin, dass bestimmte Bereiche des stationären Einzelhandels, etwa der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren, unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben. Daher zieht der Handelsverband Deutschland (HDE) auch eine eher gemischte erste Bilanz für die vergangenen zwölf Monate. Nach monatelangen Lockdowns und den seit November 2021 geltenden Zugangsbeschränkungen sieht der Verband die Lage im Einzelhandel nach dem Jahreswechsel als extrem angespannt.
„Der Online-Handel war auch 2021 ein Wachstumstreiber. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter vielen mittelständischen, stationären Handelsbetrieben ein Katastrophenjahr liegt“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die vorübergehende Umsatzerholung in den Sommermonaten und das zunächst gut angelaufene Weihnachtsgeschäft hätten die gesamte Branche auf einen zufriedenstellenden Jahresabschluss hoffen lassen. Jedoch habe die Einführung der 2G-Regel die umsatzstärkste Zeit des Jahres erheblich ausgebremst, so Genth weiter. Die rund 5.000 vom HDE befragten Handelsunternehmen hätten dadurch Umsatzverluste in Milliardenhöhe hinnehmen müssen.
Als besonders dramatisch sieht der HDE auch zu Beginn des neuen Jahres die Lage im Bekleidungshandel, wo die Umsätze noch immer um bis zu 30 Prozent hinter dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 zurückbleiben. Der Verband fordert daher eine Anpassung der Wirtschaftshilfen. Die Umsatz- und Frequenzrückgänge im üblicherweise starken Weihnachtsgeschäft hätten die Branche stark getroffen. Im neuen Jahr brauche es deshalb einen neuen Ansatz bei den Wirtschaftshilfen: Unternehmen sollten die Hilfen nicht erst bei Umsatzausfällen von 30 Prozent beantragen dürfen. Überfällig seien zudem die Anhebung der Förderhöchstgrenze, eine tagesgenaue Abrechnung und die Verkürzung der Bearbeitungsdauer. Mit Blick auf die nachgewiesenermaßen hohe Schutzwirkung der Maskenpflicht fordert der HDE zudem die flächendeckende Aufhebung von 2G beim Einkauf.
 



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