In Deutschland, Österreich und der Schweiz 19.05.2020, 12:08 Uhr

Foot Locker beschließt das Aus für Runners Point

In den zurückliegenden Jahren nahm die Zahl der Filialen von Runners Point bereits kontinuierlich ab. Nun steht der Laufsportspezialist vor dem endgültigen Aus: Der Mutterkonzern Foot Locker hat die Schließung aller Filialen im DACH-Raum bekannt gegeben.
Alle Filialen von Runenrs Point sollen geschlossen werden.
(Quelle: Runners Point)
Foot Locker verabschiedet sich komplett von der Marke Runners Point. Der US-amerikanische Konzern hatte den Laufsportspezialisten (Recklinghausen), der 1984 als Tochter des Warenhauskonzern Karstadt gegründet worden war, 2013 zu 100 Prozent übernommen. Damals gehörten zu der Kette mehr als 200 Geschäfte, doch in den zurückliegenden Jahren wurde das Filialnetz bereits sehr stark ausgedünnt. Laut des Geschäftsberichts von Foot Locker für das Geschäftsjahr 2019 gab es im Februar 2019 noch 101 Stores von Runners Point, im Februar 2020 lag der Zähler nur mehr bei 81 Filialen.
„Alle Filialen werden geschlossen“, erklärte ein Sprecher von Foot Locker bezüglich Runners Point gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dies gelte auch für die Filialen in Österreich und der Schweiz. Zuvor hatte der Konzern bereits die Stadt Recklinghausen über diesen Entschluss informiert. "Die Marke Runners Point wird komplett aufgegeben, alle Filialen sollen geschlossen werden. Sämtliche Aktivitäten werden in die Niederlande verlegt", teilt die Stadt mit. Die Geschäftsleitung habe den Bürgermeister telefonisch informiert, so die Stadt weiter. In Recklinghausen sitzt die Zentrale des Filialisten mit ihren 170 Beschäftigten.  Rechtsanwalt Jürgen Graser, der in Recklinghausen zwei Runners-Point-Betriebsräte vertritt, schätzt die Zahl der in den Filialen betroffenen Mitarbeiter auf rund 700, der WDR geht in einem Bericht sogar von 1.500 Mitarbeitern aus. "Wir rechnen damit, was die Stores betrifft, dass die Tätigkeit sobald wie möglich eingestellt wird", sagte Graser der dpa. Laut der Website von Runners Point gibt es zum aktuellen Stand 74 Filialen in Deutschland sowie jeweils drei in Österreich und der Schweiz. Die Läden haben eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 1.300 Quadratmetern.
Foot Locker nannte keine genauen Gründe für die Pläne, sprach aber von einer vorangegangenen "Bewertung unserer Geschäftstätigkeit und der Wettbewerbslandschaft in Deutschland über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate". Die Mitarbeiter seien am Freitag informiert worden, so der Sprecher weiter. „Jetzt geht es in den Dialog mit den Sozialpartnern über einen Interessensausgleich.“ Die Filialen sollen zunächst alle geöffnet bleiben, bis eine Einigung getroffen wurde.
Mit den Marken Foot Locker und Sidestep werde man auch in Zukunft für die Kunden da sein. Die Europa-Aktivitäten des Unternehmens, zu dem auch die Kette Sidestep mit 77 Stores in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz gehört, werden von der Foot-Locker-Europazentrale in den Niederlanden aus geleitet.



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