Joint Venture
05.07.2018, 11:15 Uhr
Karstadt Sports, Karstadt und Kaufhof fusionieren
Der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay (HBC), dem Kaufhof gehört, und René Benko, der Eigentümer von Karstadt und Karstadt Sports haben eine Absichtserklärung unterschrieben: Die beiden Warenhausketten und der Sportfilialist sollen in ein Joint Venture eingebracht werden.
René Benko rückt seinem Ziel, Karstadt, Karstadt Sports und Kaufhof zur Deutschen Warenhaus AG zusammenzuführen, ein Stück näher.
(Quelle: Shutterstock / nitpicker)
Wie die „WirtschaftsWoche“ online berichtet, haben der österreichische Immobilieninvestor René Benko und die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC) am 3. Juli eine knapp 200 Seiten lange Absichtserklärung unterzeichnet, die das Tauziehen um Karstadt und Kaufhof beenden soll. Zentraler Inhalt: Die beiden Warenhausketten sollen zusammen mit dem Sportfilialisten Karstadt Sports in einem Joint Venture fusionieren. Die „WirtschaftsWoche“ hat ihre Informationen aus „Verhandlungskreisen“ erhalten, HBC wie auch Benkos Signa Holding haben sich dazu bislang nicht geäußert.
Gemäß der Informationen der „WirtschaftsWoche“ soll die Signa Holding etwas mehr als die Hälfte der Anteile des Joint Ventures erhalten und damit auch die operative Führung übernehmen. Außerdem soll der Stammsitz von Karstadt in Essen zugunsten eines neuen Unternehmenssitzes in Köln oder an einem anderen Standort in Nordrhein-Westfalen aufgegeben werden. Die Vereinbarung, die übrigens den Titel „Wrapper Agreement proposed Merger of Equals for the European Department Store Business“ (Vereinbarung zur Fusion unter Gleichen im europäischen Warenhaus-Geschäft) trägt, soll sich außerdem auch mit den Immobilien von Kaufhof beschäftigen. Demgemäß soll sich Signa mit je 50 % an zwei Immobilienpaketen beteiligen, für die allein die österreichische Holding mehr als 800 Mio. Euro zahlten müsste. Hinzu kommt ein Betrag von über 100 Mio. Euro, der für Signa im Zusammenhang mit der Fusion von Karstadt und Kaufhof fällig würde.
Bereits 2015 hatte René Benko Interesse an Kaufhof gezeigt, als die Warenhauskette zum Verkauf stand. Den Zuschlag erhielt damals allerdings die HCB für 2,8 Mrd. Euro; Benkos Träume von der Deutschen Warenhaus AG waren damit erst einmal geplatzt. In den letzten Jahren hatte Benko allerdings mehrfach bei der HBC angefragt und Angebote für die Kaufhauskette abgegeben – bislang immer erfolglos. Dass neben Kaufhof und Karstadt auch Karstadt Sports in das Joint Venture einbezogen werden soll, ist von daher stimmig, dass auch die beiden Warenhausketten Sportartikel und -bekleidung anbieten.