Historisches Minus 03.02.2019, 18:14 Uhr

Intersport Deutschland verliert erstmals drei Prozent Umsatz

Zum ersten Mal in seiner Geschichte musste Heilbronn eine negative Umsatzentwicklung kommunizieren: Wegen schwachen Abverkäufen von Wintersport- und Outdoor-Artikeln musste Intersport das Jahr 2018 mit einem Minus von drei Prozent auf 2,85 Mrd. Euro im Außenumsatz abschließen.
Heilbronn musste zum ersten Mal in seiner Geschichte Umsatzverluste melden.
(Quelle: SAZsport)
Intersport verfolgt in seiner neuen Strategie die Vision „Europas größte Sportplattform“ zu werden, so wurden auf der Pressekonferenz zur ISPO erstmals dedizierte Händlerumsätze im Fünf-Länder-Verbund angegeben. Im Jahr 2018 hat Intersport mit insgesamt 1.100 Händlern und 1.849 Geschäften im gesamten Länderverbund in Summe rund 3,53 Mrd. Euro umgesetzt, das entspricht einem Umsatzrückgang von ein Prozent gegenüber Vorjahr. In Deutschland musste ein Minus von drei Prozent auf 2,85 Mrd. Euro mit 900 Händlern und 1480 Geschäften hingenommen werden. In Österreich wurde ein Plus von acht Prozent auf 580 Mio. Euro mit 291 Geschäften eingefahren. Die Slowakei erzielte ein pari und einem Umsatz von rund 30 Mio. Euro mit 33 Geschäften. Tschechien machte ein Minus von sieben Prozent auf etwa 40 Mio. Euro mit 32 Geschäften. Und in Ungarn gab es ein Minus von einem Prozent auf circa 20 Mio. Euro mit 13 Geschäften.

Als Grund für die Umsatzrückgänge nannte die neu aufgestellte vierköpfige Vorstandsführung um CEO Alexander von Preen und die Vorstände Mathias Boenke, (Mitglieder) Frank Geisler (Kooperationen) und Hannes Rumer (Finanzen) wie so oft das Wetter. Selten sei ein Jahr für den Sporthandel so herausfordernd wie 2018 gewesen. Zum Jahresstart fehlte der Schnee im Januar, der lange heiße Sommer, das frühe Ausscheiden des DFB-Teams bei der Fußballweltmeisterschaft und der milde Dezember am Ende sorgte für das negative Umsatzergebnis bei den Händlern im Fünf-Länder-Verbund.

Große Erlebnisbereiche wie Wintersport (minus zehn Prozent) und Outdoor (minus drei Prozent) schwächelten genauso wie Teamsport. Das Plus von fünf Prozent in diesem Bereich habe im Vergleich zum Vorjahr, so Boehnke, „eine große Bremsspur hinterlassen“, weil das geplante Plus von 25 Prozent durch den WM-Effekt in diesem Segment ausblieb.
Als zweiten Grund für die Umsatzrückgänge nannte von Preen auch die Strukturveränderung im Markt, wonach große Online-Player wie Amazon oder Pure-Player im Moment die Gewinner seien und viele Umsätze in den Online-Kanal abwandern. Intersport sei nach Zahlen der NPD Group gestützt in einem Gesamtmarkt von 17,3 Mrd. Euro mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent immernoch die Nr.1 in Deutschland, gefolgt von Zalando, Amazon, Karstadt, Sport Scheck (auch ein Intersportler), Sport 2000 - in dieser Reihenfolge. „Im Flächengeschäft wollen wir mit unseren Händlern weiter die Nr. 1 sein, was Größe, Professionalität, Leistung, Qualität und Reichweite betrifft“, kündigt von Preen auf dem Weg zu einer Händlerorganisation in Zukunft eine noch intelligentere Verknüpfung der Händler an. Derzeit sind an die  kooperative Händlerplattform der Intersport rund 200 Shops angeschlossen, absolute Umsatzzahlen kommuniziert Heilbronn dazu noch nicht.



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