„Existenzbedrohende Lage“
15.09.2022, 11:20 Uhr
HDE fordert Energiekosten-Entlastung für den Handel
Vor dem Treffen zwischen Politik, Gewerkschaften und Unternehmensverbänden bei Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. September 2022 fordert HDE-Präsident Josef Sanktjohanser Entlastungen der Handelsunternehmen bei den Energiekosten.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert staatliche Unterstützung für Handelsunternehmen.
(Quelle: Shutterstock / Veja)
Ohne staatliche Unterstützung droht vielen Unternehmen angesichts der hohen Energiepreise das wirtschaftliche Aus. Deshalb wendet sich jetzt der Handelsverband Deutschland (HDE) wie bereits der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) an die Bundesregierung: „Für viele Betriebe, insbesondere im bereits von der Pandemie stark getroffenen Non-Food-Handel, ist die aktuelle Lage schlichtweg existenzbedrohend. Aber auch der für die tägliche Versorgung der Bevölkerung unabdingbare Lebensmitteleinzelhandel, der zur kritischen Infrastruktur gehört, hat massiv unter dem aktuellen Kostenschock zu leiden. Er ist im harten Wettbewerb nicht in der Lage, die exorbitant steigenden Energiekosten über die Endverbraucherpreise weiterzugeben“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert deshalb eine weitreichende Ausweitung des Rettungsschirms für Einzelhandelsunternehmen. Bestehende Förderinstrumente müssten so geöffnet werden, dass alle Unternehmen von den steigenden Energiekosten existenziell betroffenen Unternehmen davon profitieren können.
Umsetzung des „Inflationsbonus“
Die geplanten steuer- und abgabenfreien Einmalzahlungen in Höhe von bis zu 3.000 Euro an Arbeitnehmern im Rahmen des dritten Entlastungspakets könnten zudem signifikant dazu beitragen, Arbeitnehmer wirksam zu entlasten und gleichzeitig die Gefahren zur Entstehung einer Lohn-Preis-Spirale zu verringern. Die Steuer- und Abgabenfreistellung von Sonderzahlungen sollte daher nun zügig und unbürokratisch umgesetzt werden, so Sanktjohanser. Um eine möglichst breite Wirkung entfalten zu können, müsse sie tarifungebunden, flexibel und freiwillig bleiben, denn nicht alle Unternehmen seien dazu wirtschaftlich in der Lage.
Autor(in)
Maxim
Huber