Keine signifikanten Wachstumsimpulse im E-Commerce 31.01.2024, 11:46 Uhr

HDE: Einzelhandel hofft 2024 auf leichte Erholung

Nach einem herausfordernden Jahr 2023 erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) eine leichte Erholung im Einzelhandel für das laufende Jahr. Die Umsätze sollen im Vergleich zum Vorjahr nominal um 3,5 Prozent steigen, was real einem Plus von einem Prozent entspricht.
(Quelle: Shutterstock/Rawpixel.com)
Das Jahr 2024 verspricht für den Einzelhandel in Deutschland eine leichte Erholung, so die Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE). Trotz der anhaltenden Herausforderungen des vergangenen Jahres sei ein positives Signal für die Branche zu erwarten, betont HDE-Präsident Alexander von Preen. Eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 850 Handelsunternehmen zeigt vorsichtigen Optimismus, denn mindestens die Hälfte der befragten Unternehmen rechnet mit stabilen oder steigenden Umsätzen.

Besonders im Fokus steht dabei der Online-Handel, der in den vergangenen Jahren einen deutlichen Umsatzsprung verzeichnen konnte. Dennoch werden für 2024 auch hier keine signifikanten Wachstumsimpulse erwartet. Die nominalen Umsätze sollen um drei Prozent steigen, während das reale Wachstum bei einem Prozent verharrt. „Der Online-Handel hat während der Corona-Jahre einen riesigen Umsatzsprung hingelegt. Es war zu erwarten, dass in der Zeit danach das Wachstum nicht ungebremst weiter geht. Das Umsatzniveau ist und bleibt aber hoch“, so von Preen.

Trotz des vorsichtigen Optimismus sieht sich der Einzelhandel weiterhin mit unkalkulierbaren Risiken konfrontiert. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der anhaltende Fachkräftemangel bleiben ernsthafte Bedrohungen. Von Preen warnt eindringlich vor einer politischen Entwicklung, die auf Ausgrenzung und Intoleranz basiert. Der sich verschärfende Fachkräftemangel in vielen Branchen erfordere eine differenzierte und integrative Politik.

In diesem Zusammenhang betont der HDE-Präsident die Vielfalt der Branche, die Menschen aus unterschiedlichen Nationen beschäftigt und vielfältige Karrierewege bietet. Er warnt vor einem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft und appelliert an alle Demokraten, sich gegen Ausgrenzung zu positionieren. Von Preen betont: "Die Zeit des Schweigens muss vorbei sein, jetzt heißt es Farbe bekennen".


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