50 Jahre SAZsport: Jubiläen & Legenden (Teil 13) 31.07.2024, 09:26 Uhr

Die erstaunliche Entwicklung des Outdoor-Händlers Bergzeit

Vom Tourenportal zu einem der führenden Outdoor-Händler in Europa: Mit seinen 25 Jahren am Markt hat Bergzeit Geschichte im E-Commerce des Segments geschrieben. Dabei sahen die Hersteller dieses Geschäft damals noch als „Teufel“.
Bergzeit feierte gemeinsam mit Mitarbeitenden, deren Familien und rund 130 Branchenpartnern die Erfolgsgeschichte der letzten 25 Jahre am Firmenstandort in Otterfing.
(Quelle: Bergzeit/Hansi Heckmair)
Wie bei vielen neu gegründeten Unternehmen, waren die Anfänge bescheiden. Der begeisterte Wanderer Klaus Lehner hatte gleichzeitig eine hohe Affinität zur IT, und so verband er diese Leidenschaften und stellte vor 25 Jahren die ersten Tourenbeschreibungen auf die Plattform Bergzeit.de. Aus dem Dachgeschoss eines Reihenhauses im oberbayerischen Holzkirchen wurden dann die ersten Produkte versendet, die gesamte Familie inklusive Mitgründerin Ute Lehner und auch mal den Kindern packte mit an. Die Arbeitszeiten fielen selten regulär aus, die Wochenenden und Nächte mussten genutzt werden. „Amazon war damals natürlich schon stark, aber im Outdoor-Bereich lief alles über den Handel“, erinnert sich Klaus Lehner. Zu Anfang tat er sich schwer, Lieferantenpartner mit an Bord zu holen, denn „die Marken sahen im Online-Verkauf den Teufel“. Als erster konnte Salewa gewonnen werden – eine Partnerschaft, die bis heute sehr eng ist.
Vom Ein-Mann-Betrieb zum Mittelständler
Über all die 25 Jahre hat Bergzeit eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht – vom Ein-Mann-Unternehmen mit kleinem Tourenportal zu einem der führenden Online-Outdoor-Händler Europas mit 380 Mitarbeitern und einem Umsatz von 148 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023/24 (plus zwölf Prozent). „Alles ist professioneller geworden und zugleich anonymer. Auf der anderen Seite ist das Unternehmen jetzt Arbeitgeber für sehr viele Menschen, engagiert sich für Umweltthemen und unterstützt Vereine“, bemerkt Ute Lehner, die bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2023 dort beschäftigt war. Ihr Mann hatte sich 2015 aus dem Unternehmen verabschiedet und sein „Baby“ drei Jahre zuvor an die Südtiroler Sportler-Gruppe um die Familie Oberrauch verkauft.
Bergzeit soll gesund weiterwachsen
Martin Stolzenberger, heutiger Geschäftsführer von Bergzeit und 2010 dort als Produktmanager Ausrüstung gestartet, erklärte auf der Jubiläumsfeier am Firmenstandort in Otterfing: „Wir starten motiviert in die nächsten Jahre: Mit guter Vorbereitung und einem langen Atem werden wir Projekte, die auf Kundenbindung und die Customer-Experience einzahlen, vorantreiben. Damit ermöglichen wir großartige Erlebnisse und grenzen uns von Mitbewerbern ab. Beratung und Aufklärung für Bergsport-Begeisterte sehen wir als unsere Kernaufgabe. So wollen wir die Marke nachhaltig und mit Bedacht weiterentwickeln und dieses Engagement gepaart mit vernünftigen Umsatzzielen vorantreiben.” Und Johannes Peer, Finanzchef der Sportler AG, ergänzte: „Unsere Inhaberstruktur erlaubt es uns, in Generationen zu denken, nicht in Quartalen. Wir denken langfristig und können Gewinne wieder ins Unternehmen investieren”.
Spenden statt Geschenke zum 25. Geburtstag
Große Geschenke sollten auf der Jubiläumsfeier aber nicht verteilt werden – ganz im Gegenteil: Die Mitarbeiter wollten lieber spenden. Dazu hatte das Team im Juni die Branche für einen Beitrag zum Jubiläum aufgerufen. Bergzeit rundete den Betrag um 3.700 Euro auf und konnte 10.000 Euro an drei gemeinnützige Organisationen spenden. Die Spenden kamen von langjährigen sowie neuen Partnern und aus der öffentlichen Hand. Schließlich war es ein Fest des Miteinanders, und so sammelten neben den Gästen auch die Bergzeit-Mitarbeitenden und deren Familien.



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