Negative Prognosen 25.01.2021, 12:17 Uhr

Corona-Hilfen bieten keine ausreichende Unterstützung

Der zweite Lockdown hat deutlich Spuren im Mittelstand hinterlassen. Doch wie der Mittelstandsverbund über eine aktuelle Umfrage ermittelt hat, schätzen die einzelnen mittelständischen Unternehmen die aktuelle Lage deutlich schlechter ein als ihre Verbundgruppen.
(Quelle: Mittelstandsverbund)
Die wirtschaftliche Lage im kooperierenden Mittelstand hat sich laut des Mittelstandverbundes im vierten Quartal 2020 leicht verschlechtert. Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage, an der sowohl Verbundgruppen als auch mittelständische Unternehmen beteiligt waren. 54,3 Prozent der Verbundgruppen schätzen ihre Lage dennoch weiterhin als gut ein (-0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal). Gut ein Viertel der Verbundgruppen bezeichnet ihre wirtschaftliche Lage im vierten Quartal als befriedigend. Dem stehen aber 20 Prozent der befragten Einzelunternehmen gegenüber, die ihre aktuelle Situation als schlecht bezeichnen. Im dritten Quartal 2020 waren es nur 8,7 Prozent.
Auch hinsichtlich der Umsätze gehen die Umfrageergebnisse von Verbundgruppen und Unternehmen stark auseinander, insbesondere bei der Prognose für 2021. Rund 50 Prozent der Verbundgruppen konnten für das vierte Quartal 2020 steigende Umsätze melden und nur noch rund 34 Prozent gaben an, dass die Umsätze rückläufig waren (Vorquartal: 52 Prozent). Bei den Anschlusshäusern lag allerdings die Quote der Befragten mit positiver Umsatzentwicklung nur bei 44 Prozent. Außerdem gehen rund 43 Prozent der Unternehmen für 2021 von weiterhin rückläufigen Umsätzen aus, nur rund 19 Prozent prognostizieren eine Trendwende und steigende Umsätze.
Ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen der Umfrage des Mittelstandsverbundes waren die gegenwärtigen Wirtschaftshilfen. Von einem Großteil der Mittelständler wurden die aktuellen Corona-Hilfen dabei als mangelhaft eingestuft. 25,7 Prozent der Unternehmen geben an, dass diese überhaupt nicht ausreichend seien, für 22,9 Prozent sind diese eher nicht ausreichend. Somit fühlen sich insgesamt gut 48 Prozent der Mittelständler durch die finanziellen Hilfen nicht ausreichend unterstützt. Nur für 2,9 Prozent der Befragten sind die Wirtschaftshilfen voll und ganz ausreichend. Auf die Frage, ob sich die finanzielle Situation durch die verzögerte Auszahlung verschlechtere, antworteten allerdings nur 15,7 Prozent mit „Ja“ oder „eher Ja“. Für 21,4 Prozent hat dies hingegen eher keinen Einfluss.
An der Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes hatten sich 70 Verbundgruppenzentralen aus 17 Branchen beteiligt. Der Mittelstandsverbund vertritt insgesamt rund 230.000 mittelständische Unternehmen.



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