Kolumne: Gipfelbuch 17.05.2018, 11:19 Uhr

Sprechen Sie Sneakers?

Die Generation Z liebt Sneaker, doch um die Kultobjekte auch gut verkaufen zu können, muss man die jungen Menschen da abholen, wo sie "zu Hause" sind.
(Quelle: Shutterstock / Michael Thaler)
Technologie und Sport sind längst zu einer Einheit verschmolzen. Erinnern Sie sich an die Olympischen Spiele in Sydney im Jahr 2000: Die Einführung von Hightech-Schwimmanzügen sorgte für Furore, weil sie die Leistung der Athleten überdurchschnittlich steigerten. Bis 2009 wurden 43 neue Weltrekorde aufgestellt, die ohne die Hightech-Ausrüstung wohl nie erreicht worden wären – was letztlich zu einem Verbot der Ganzkörperanzüge führte. Trotz Verbot blieben die aufgestellten Rekorde aber gültig. 
Auch auf der anderen Seite des Profisports – bei den Fans – ist Technologie inzwischen untrennbar mit dem Sport- und Zubehörkonsum verknüpft. Der Bericht „Die Zukunft des Sports“, der 2016 unter Jeremy Jacobs erschien, belegt, wie wichtig Smartphones und Social Media heute v. a. für die Generation Z sind. Die ab Mitte der 90er-Jahre Geborenen folgen Sportstars auf Social Media loyaler als deren Teams und besuchen Spiele nicht um des Sports willen, sondern um Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Und Generation Z liebt Sportschuhe! Sie wissen genau, wann „ihre“ Stars einen neuen Schuh herausbringen – und reihen ihn noch am Erscheinungstag in ihre Sportschuhsammlung ein. Dabei ist der sekundäre Markt, also das Weiterverkaufen von Sneakers, genauso lu­krativ: Die „Financial Times“ schätzte 2016, dass sich der Wert im Sneakers-Markt allein beim Weiterverkauf auf 1 Mrd. USD beläuft. Wie attraktiv ist der stationäre Handel für die Generation Z? Wenn Lifestyle und Identität mehr zählen als die Funktionalität von Sportbekleidung, dann braucht es Marketingstrategien, die die Jungen dort treffen, wo sie „zu Hause“ sind (Facebook, Instagram, Snapchat) und eine Sprache sprechen, die von der Generation Z auch „gehört“ wird. Sprechen Sie Sneakers?



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