Die neue SAZsport ist online!

Die Inzidenzzahlen sinken, im Mai endlich sogar bundesweit unter die Grenze von 50, womit im Einzelhandel keine Testpflicht mehr nötig ist. Viele Händler machen ihre Kunden auf Social Media darauf aufmerksam. Ganz so einfach wie vor Corona-Zeiten ist das Einkaufen zwar nicht, weil die Maskenpflicht bleibt, dennoch machen diese Zahlen Mut. „Wir haben es geschafft“ und „wir haben es überstanden“, ist von vielen Händlern zu hören, die die mehrwöchigen Lockdowns überlebt haben. Doch der Aderlass ist natürlich groß: Viele Fachkräfte haben sich wegen des monatelangen Zickzackkurses und der unklaren Perspektiven für den Handel inzwischen an anderer Stelle nach einem Job umgesehen. Der Sportfachhandel muss sich also erst mal wieder mit beratungsstarkem Personal aufstellen.

Aktuell gilt es außerdem, für seine Rechte zu kämpfen. Nicht weniger als über 4.000 Händler haben sich zusammengeschlossen und sich mit Initiativen wie „Händler helfen Händlern“ oder „Das Leben gehört ins Zentrum“ mit offenen Briefen wegen des unfairen Lockdowns an die Politik gewandt. Dahinter stehen unter anderem auch Intersport und die ANWR Group mit ihrer Tochter Sport 2000. Sie haben gemeinsam mit anderen großen Händlern wegen der Verfassungswidrigkeit der „Bundesnotbremse“ Verfassungsbeschwerden beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Die Antworten aus Karlsruhe stehen noch aus. 

Einige Händler haben Insolvenz anmelden müssen oder sie verkaufen ihr letztes Tafelsilber. Intersport Deutschland hat sich von seiner österreichischen Tochtergesellschaft getrennt und sie zurück an die fünf größten Intersportler in der Alpenrepublik gereicht. Das bringt zwar Geld in die Kasse, aber damit sorgt die „Cash Cow“ im Verbund auch nicht mehr für Gewinne. 

Auch für den Sport bedeuten die niedrigen Inzidenzwerte eine Befreiung. Mannschaftssportarten wie der alles überragende Fußball sind jetzt wieder erlaubt, auch ohne Limits bei der Personenzahl, was vernünftiges Trainieren und auch Testspiele ermöglicht. Es bleibt zu hoffen, dass diese Lockerungen im Sport den Handel pushen werden. Der neue Spalding-Vertreiber United Sports Brands erwartet im September nicht weniger als eine Explosion. 

Der Laufsport entwickelte sich schon vor der Corona-Krise stark, und auch die Lockdowns konnten ihn nicht stoppen. Insbesondere im ersten Quartal 2021 konnten alle einschlägigen Laufschuhhersteller deutliche Umsatzsprünge verzeichnen, und die Marken gehen davon aus, dass der Running-Markt auch weiterhin auf seinem hohen Niveau bleiben wird. Auch Puma plant ein Comeback im Running. Diese Herzogenauracher starten dabei nicht ohne den Fachhandel und Puma-Manager Alexander Hill sagt dem Handel ganz klar: „Wir hören euch zu“.

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