Nachruf 09.01.2023, 13:34 Uhr

Deutscher Skiverband trauert um Skilegende Rosi Mittermaier

Am 4. Januar 2023 starb die ehemalige deutsche Skirennläuferin Rosi Mittermaier. In tiefer Trauer gedenkt der Deutsche Skiverband der Skilegende.
Rosi Mittermaier ist am 4. Januar 2023 im Alter von 72 Jahren in ihrer Heimatgemeinde Garmisch-Partenkirchen gestorben.
(Quelle: Shutterstock/ Markus Wissmann)
Ein Nachruf des Deutschen Skiverbands (DSV)
Rosi Mittermaier war mehr als eine Skilegende. Die 1950 in München geborene und in Reit im Winkl aufgewachsene Skifahrerin war eine außergewöhnliche Sportlerpersönlichkeit, die sich nie hat verbiegen lassen. Mit ihren sportlichen Erfolgen legte "Gold-Rosi" den Grundstein zu einer Popularität, die ein Leben lang anhielt. Mit ihrer sympathischen, empathischen und bodenständigen Art eroberte Rosi Mittermaier ein Leben lang die Herzen der Menschen im Sturm.
 
Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann Rosi Mittermaier bei allen drei alpinen Ski-Bewerben eine Medaille: Gold in Abfahrt und Slalom, Silber im Riesenslalom. Am Ende des Winters entschied sie dann auch noch die Gesamtweltcupwertung für sich und beendete ihre aktive Karriere.
 
Mittermaier galt als der wahrscheinlich natürlichste Superstar, den es je im Sportbereich gegeben hat. Und tatsächlich stand für Rosi immer der Mensch im Vordergrund. Ungerechtigkeit, Neid und Missgunst konnte und wollte sie nie akzeptieren. Übertriebener Ehrgeiz und Verbissenheit waren ihr fremd. Stattdessen unterstützte sie Konkurrentinnen. Zu helfen, war ihr ein Leben lang oberstes Prinzip.
 
Aus diesem Selbstverständnis heraus übernahm Rosi Mittermaier das Amt der Nationalen Botschafterin für Sport, Toleranz und Fair Play. Generell kannte ihr Engagement für gute Zwecke keine Grenzen. 1999 übernahm sie die Schirmherrschaft der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und war Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund.
 
Rosi Mittermaier erhielt unzählige Preise und Auszeichnungen. Darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, den Bayerischen Verdienstorden, die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Umwelt und Gesundheit sowie die für soziale Dienste und für besondere Verdienste um Bayern in einem vereinten Europa. Sportjournalisten wählten sie zur "Sportlerin des Jahres", und mit dem "Skier d'Or" erhielt sie das internationale Pendant dazu. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe verlieh ihr zweimal die Goldene Sportpyramide, zuletzt für ihr gesellschaftliches Engagement. 2006 wurde sie als erste Wintersportlerin in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Der Deutsche Skiverband verlieh Rosi Mittermaier für ihre Leistungen das Sportehrenzeichen in Gold.
 
Privat führte Rosi Mittermaier ein unaufgeregtes Leben, fernab von Glanz und Glamour. Sie führte eine glückliche Ehe mit ihrer Jugendliebe Christian Neureuther. Ihre Familie mit Sohn Felix, Tochter Amelie und ihren vier Enkelkindern war der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben.
 
DSV-Präsident Dr. Franz Steinle: "Mit Rosi Mittermaier verliert die Skifamilie eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die über den Sport hinaus zu Recht große Popularität genoss.
 
Rosi Mittermaier war freundlich und bescheiden, immer hilfsbereit, für jede gute Sache zu haben - ungeachtet der Funktion, in der sie unterstützen konnte. Sie war eine Seele von Mensch. Der Sport hat ihr Werte wie Freundschaft und Fairness vermittelt, und diese Werte hielt sie ihr Leben lang hoch. Wir trauern um ein großes Vorbild und sind in diesen schweren Stunden mit unserem Mitgefühl und unseren Gedanken bei ihrer Familie."


Das könnte Sie auch interessieren