Ehemaliger Intersport-Vorstand
01.10.2021, 09:49 Uhr
01.10.2021, 09:49 Uhr
Hans-Carl von Schönberg-Pötting feiert 80. Geburtstag
Er ist ein großer Visionär, der den deutschen und europäischen Sportfachhandel geprägt hat: Hans-Carl von Schönberg-Pötting, der ehemalige Vorstand von Intersport Deutschland und Verwaltungsratsvorsitzende von Intersport International, wird heute 80. Jahre alt.
Ein Beitrag von Peter Thürl
Er hat sich mit seinem Wirken von 1980 bis 2001 mit Großbuchstaben ins Geschichtsbuch der Sportartikelbranche eingeschrieben: Hans-Carl von Schönberg Pötting feiert am 1. Oktober seinen 80. Geburtstag.
Hans- Carl von Schönberg-Pötting wurde am 1. Oktober 1941 in Dresden in eine der ältesten sächsischen Uradelsfamilien hineingeboren und wuchs nach der Flucht seiner Familie am Ende des 2. Weltkriegs im westfälischen Lippstadt auf. Dort machte der fußballbegeisterte junge Mann, der auch als Schiedsrichter am Ball war, Abitur, und trat unmittelbar danach in die Kaufhof AG ein. 1970 ernannte die Kaufhof AG von Schönberg-Pötting zum Führungsassistenten und schickte ihn als „Far East Supervisor“ für die Märkte Japan und Korea nach Tokio. Dort erhielt von Schönberg-Pötting seine „höheren Weihen“ in den Bereichen Produktentwicklung, Beschaffung und Logistik. Auf diesen Auslandseinsatz in Asien geht seine Vorliebe für das harte Warengeschäft im Sportfachhandel zurück, an dessen Entwicklung und Schicksal er bis heute noch sehr regen Anteil nimmt. Ab 1977 war er in der Kaufhofzentrale in Köln im Ressort Marketing für den Gesamtbereich Sport mit zentralen Fragen der Sortimentsplanung, Verkaufsförderung, Werbung, Ladenbau und Logistik befasst. 1980 machte ihn Hans Hansen vom Sporthaus Knudsen in Kiel, damaliger Aufsichtsratsvorsitzende von Intersport Deutschland, auf Vorschlag seines Aufsichtsratskollegen Knut Krumholz, zum Vorstand für Einkauf, Verkauf und Marketing in Heilbronn. Damit war er der Nachfolger von Gründungsvorstand Hans-Martin Andree.
Bei Intersport und seinen Mitgliedern stieg Hans-Carl von Schönberg-Pötting schnell zum „Mr. Intersport“ der Branche auf. Mit enormer Sachkenntnis und großem Einfühlungsvermögen gestaltete er die Einkaufspolitik und das Absatzmarketing der größten mittelständischen Verbundgruppe der Sportartikelbranche und führte sie dabei an die Spitze der Euroliga des Sportfachhandel. Die Einführung eines einheitlichen CI, das Exklusivmarkengeschäft, die Kernsortimente, Rundfunk- und Fernsehwerbung, die nationale und weltweite Kommunikation der Dienstleistungsmarke Intersport stehen bis heute auf seinem Verdienstkonto. Auch vor so schwierigen Themen wie Vertragsmarketing und E -Commerce schreckte Hans-Carl von Schönberg-Pötting in seiner Amtszeit nicht zurück. Dabei erwies er sich in vielen Fällen, auch mit hoher Wertschätzung seiner Arbeit durch seine Industriekollegen ausgestattet, für Intersport als der große Visionär im deutschen und europäischen Sportfachhandel. Dabei verstand er es immer, die Interessen seiner mittelständischen Handelskollegen und Verbandsmitglieder, zusammen in einer Doppelspitze mit seinem Finanzkollegen Hartmut Fröhlich, optimal im Markt durchzusetzen. Für diese Interessenwahrung wurde von Schönberg-Pötting zusammen mit seinem Kollegen Hartmut Fröhlich unter anderem durch den Marketingpreis der „Textilwirtschaft“ ebenso geehrt, wie durch die Verleihung des ISPO Ehrenzeichens in Gold für seine Verdienste um die größte Sportartikelfachmesse der Welt. Intersport Deutschland und Intersport weltweit erinnern sich bis heute an einen Vorstand, der selbst vorlebte, was er sagte und der sich in vielen Jahren im harten Einsatz für die Interessen jede „seiner“ Mitgliedsfirmen am Markt und in der Branche mehr als nur bewährte. Er selbst wurde dabei zu einer „Exklusivmarke“ von Intersport bis heute.
Seinen Ruhestand verbringt Hans-Carl von Schönberg Pötting in seinem Haus im baden-württembergischen Bad Rappenau. Er begleitet dabei als Vorstandsvorsitzender die traditionsreiche Familienstiftung der von Schönbergs in Freiberg in Sachsen und ist nach wie vor aktiv in seinem Lionsclub am gesellschaftlichen Leben in der Region Heilbronn aktiv beteiligt. Und nach wie vor steht er auch mit vielen seiner ehemaligen Intersport-Kollegen in einem regen freundschaftlichen Sporthandels-Erinnerungs- und Erfahrungsaustausch. Damit gehört er weiterhin zu den großen Namen der Branche und hat mit seinem unverwechselbaren genossenschaftlichen Wirken Branchengeschichte geschrieben.