SAZsport-Podcast mit Tobias Röschl (Jako)
20.11.2020, 08:56 Uhr
Jako: Deutscher Meister in Sachen Partnerschaft
Der Handel hat entschieden, und so gibt es eine Wachablösung im Teamsport-Lieferantenranking von SAZsport: Neuer „Deutscher Meister“ ist Jako geworden. Vertriebsleiter Tobias Röschl über Corona als Brennglas und das neue stationäre Konzept Teamshop89.
Seit fast zwölf Jahren arbeitet Tobias Röschl (37) für den schwäbischen Teamsport-Ausrüster Jako. Eingestiegen war er dort als Marketingleiter, dann hatte er die Position des Verkaufsleiters übernommen. Anfang 2015 wurde Röschl zum Bereichsleiter Vertrieb ernannt. 2021 wird er in den Vorstand aufrücken.
(Quelle: Jako)
Die Corona-Krise zeigt eindeutig, wer partnerschaftliches Verhalten Richtung Fachhandel wirklich lebt. Jako ist hier traditionell stark, hat aber noch einmal eine Schippe draufgelegt. Die Kunden haben das honoriert – mit Platz 1 im Lieferanten-Ranking von SAZsport. Tobias Röschl, Bereichsleiter Vertrieb bei Jako, freut sich über deren positives Feedback.
SAZsport: Herzlichen Glückwunsch, Jako hat Craft vom Thron gestoßen (der zweimal ganz oben stand) und ist Lieferant des Jahres im Bereich Teamsport.
Tobias Röschl: Bei der Preisverleihung im letzten Jahr in München haben wir etwas vollmundig gesagt, dass wir uns nach Platz zwei auch wieder den ersten erobern. In diesen spannenden, herausfordernden Zeiten freut es uns umso mehr, dass uns das gelungen ist.
SAZsport: Sie haben sich zu 2019 enorm verbessert in der Durchschnittsnote. Die war 2019 schon gut mit 1,93, aber jetzt sind Sie bei 1,56 gelandet. Hat Sie Corona angetrieben, noch besser, noch professioneller, noch partnerschaftlicher mit dem Handel zu arbeiten?
Röschl: Wir wollten auch in dieser Zeit gute Produkte machen und eine herausragende Verfügbarkeit gewährleisten. Aber die Krise hat in einigen Bereichen sicher wie ein Brennglas gewirkt, und vielleicht ist darunter unsere partnerschaftliche Haltung Richtung Fachhandel noch einmal stärker zum Ausdruck gekommen. Wir haben in diesen schwierigen Zeiten, auch als die Geschäfte im März/April geschlossen waren, die Händler intensiv betreut, nach Möglichkeiten für die Zeit danach gesucht, Akquise betrieben, Listen von Vereinen und die Online-Teamshops gemeinsam erstellt. Und ich glaube, dass das sehr wirksame Maßnahmen unseres Vertriebsteams waren. Da kann man den Innen- und Außendienst, das Marketing und alle anderen, die zum Team gehören, nur lobend hervorheben.
SAZsport: Jako war schon immer bekannt für sein partnerschaftliches Verhalten. Was sich in dieser Umfrage aber auch gezeigt hat, ist, dass Sie als Marke offenbar noch attraktiver geworden sind. Ein Händler lobte unter anderen Ihre „innovativen und den Zeitgeschmack treffenden Textilien- und Hartwarenprodukte.“
Röschl: So ein Feedback freut uns natürlich. Und auch da möchte ich die hervorheben, die uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf ein immer höheres Level gebracht haben. Unsere Teams aus der Produktentwicklung, dem Einkauf und unseren Designer. Unser Dank gilt auch den vielen Händlern, deren Feedback aus vielen Gesprächen wir stetig einfließen lassen.
SAZsport: Jako hatte wie die gesamte Teamsport-Branche nicht so viel zu feiern in diesem Jahr durch Corona, durch Lockdowns. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Röschl: Aktuell ist es noch sehr schwierig, ein Fazit zu ziehen. Wir wissen ja auch noch nicht so ganz, wie dieses Jahr dann tatsächlich zu Ende geht. In der Momentaufnahme fällt das Fazit im Rahmen der Umstände positiv aus. Wenn ich daran denke, welche Umsatz-Szenarien wir im März/April aufgestellt haben, dann kann man sagen, dass wir heute deutlich besser dastehen, als wir das seinerzeit erwartet haben. Mit September und Oktober blicken wir sogar auf zwei sehr gute Monate zurück. Was jetzt mit dem Teil-Lockdown im November und vielleicht auch Dezember passiert, wird man sehen.
SAZsport: Das Unternehmen hat 2019 einen Umsatz von 112 Mio. Euro erzielt. Wie hoch in etwa sind die Verluste, die Sie 2020 machen werden?
Röschl: Es wäre zum jetzigen Stand wenig seriös, da eine Aussage zu treffen, weil wir nicht wissen können, wie hoch der Einbruch gerade im ansonsten starken Monat November ausfällt. Wir gehen aber schon davon aus, dass wir in Prozent zweistellig verlieren werden.
SAZsport: Was Ihnen Auftrieb gibt, ist die positive Resonanz aus dem Handel und von den Vereinen zum Thema Online-Teamshop. Mein letzter Stand von vor zwei Monaten war, dass es mehr als 3.500 davon gibt – den Großteil für deutsche Vereine, aber auch für einige Hundert aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Belgien.
Röschl: Mittlerweile sind wir bei über 5.000 Vereinen angelangt, davon knapp 3.700 aus Deutschland – das ist wirklich eine tolle Zahl. Wir wollen das Thema aber noch sehr viel weiter ausbauen, haben jetzt die ersten 25, 30 Kunden in das Modell „Click the Club“ integriert. Das bedeutet, dass wir nicht mehr nur Bestellplattform sind, sondern es gibt auch die Möglichkeit, dass unser Händler sich an unser Bezahlsystem anbinden kann. Und der Vereinskunde kann direkt im Teamshop bezahlen.
SAZsport: Jako hat nun aber auch ein stationäres Konzept aufgesetzt.
Röschl: Teamshop89 ist unsere Lösung für alle Händler, die sich auf den Teamsport spezialisieren wollen. Es ist ein Ladenkonzept und bietet alles, was eine Teamsport-Verkaufsfläche braucht: Kollektion, Veredelung und einen Platz für das persönliche Miteinander im Herzstück des Konzepts, dem Teamoffice89. Dort präsentiert der Händler dem Verein seine individuelle Kollektion in schöner, professioneller Atmosphäre. An einem großen Tisch mit hochwertigen Stühlen und einem Bildschirm, mit dessen Hilfe das Digitale – unsere Online-Teamshops – mit dem Persönlichen verschmilzt. So stellen wir uns die perfekte Beratungs- und Serviceleistung im Teamsport vor. Mehr als zehn Partner haben das Konzept Teamshop89 schon umgesetzt, viele weitere ein Teamoffice89 installiert. Es braucht dazu nicht viel Budget, nur Mut zum Teamsport. Wir begleiten die Umsetzung von der ersten Frage bis zur Eröffnung.