Energieversorgung in Gefahr 01.04.2022, 12:58 Uhr

Unternehmen müssen sich auf Gas-Engpässe vorbereiten

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) macht aufgrund der Ukraine-Krise auf die kritische Lage an den Energiemärkten aufmerksam. Betriebe, die auf Erdgas angewiesen sind, sollten jetzt beginnen Notfallpläne aufzustellen.
(Quelle: Shutterstock/Kodda)
 „Für Bayerns Wirtschaft ist das Versorgungsrisiko groß, da russisches Erdgas eine wichtige Rolle in vielen Industriebetrieben spielt. Angesichts der angespannten Lage ist es vollkommen richtig und notwendig, dass nun ein Krisenstab die Situation täglich beurteilt und weitere Vorbereitungen koordiniert. Wir begrüßen, dass das Bayerische Wirtschaftsministerium im Krisenstab der Bundesregierung vertreten ist“, erklärt Manfred Gößl, Chef des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), aufgrund der aktuellen Ukraine-Krise. Betriebe, die auf Erdgas angewiesen sind, sollten spätestens jetzt Notfallpläne aufstellen, um Schäden an Anlagen und Produktionsgütern durch Erdgas-Lieferstopps zu vermeiden. Wichtig sei auch der Austausch mit den Energieversorgern, um Klarheit über vertragliche Regelungen bei möglichen Einschränkungen oder Abschaltungen zu erhalten, so Gößl weiter.
Der BIHK fordert daher den Einsatz aller Instrumente, um die Energieversorgung zu stabilisieren und das Energieangebot unabhängig von russischen Lieferungen zu erhöhen. Die Bundesregierung müsse auch Schnellkredit- und Eigenkapitalprogramme für besonders betroffene Unternehmen vorbereiten. Diese sind nach BIHK-Einschätzung besonders in den energieintensiven Branchen zu finden, wie in Zement- und Ziegelfabriken, in der Metallindustrie und der Nahrungsmittelindustrie mit Molkereien, Zucker, Stärke- und Futtermittelherstellern. Außerdem sind die komplette chemische Industrie, die Glas- und Keramikindustrie und die Papierhersteller betroffen. In diesen Branchen stehen in Bayern mehr als 200.000 Jobs auf dem Spiel. Die Dominoeffekte durch Produktionsausfälle und die massiven Preissprünge quer durch alle Sektoren wären verheerend.


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