Insolvenzwelle geht weiter
30.06.2023, 13:48 Uhr
Nach SC24.com ist auch Online-Teamsport-Händler Geomix insolvent
Nächster Paukenschlag in der Teamsport-Branche: Nachdem bereits SC24.com in Schieflage geraten war, wurde jetzt bekannt, dass auch dessen großer (ehemaliger) Partner Geomix insolvent ist. Der Fortbestand des Unternehmen scheint aber gesichert.
Der steile Aufstieg des österreichischen Online-Teamsport-Händlers Geomix (Liezen/Steiermark) ist abrupt beendet: Heute wurde bekannt, dass das Unternehmen beim Landgericht Leoben einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hat. Grund dafür, so heißt es, seien „die sich in den letzten Jahren massiv verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Branche“. Der krisenbedingte Umsatzrückgang in Teilgeschäftsfeldern und ein Ausfall in Deutschland hätten Liquiditätsprobleme zur Folge gehabt. Der Fortbestand des Unternehmen scheint aber gesichert.
Der Online-Teamsport-Händler gehört nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa zu den Top-Playern. Der Webshop war 2013 live gegangen, fünf Jahre später lag der Umsatz im zweistelligen Millionen-Bereich. 2022, so lautete das Ziel in Corona-Zeiten (auch in denen konnte das Unternehmen entgegen dem gebeutelten Markt stark wachsen), sollte die 100-Millionen-Euro-Marke geknackt werden. Der massiven Expansion muss Geomix aber nun Tribut zollen – dank wenig wirtschaftlicher Preispolitik. Aus Händlerkreisen war zu hören, dass der Online-Player Fußballvereinen Rabatte in Höhe von 45 bis 50 Prozent sowie eine Rückvergütung auf den VK-Umsatz bis zu zehn Prozent gewährt hatte. Das konnte dem lokalen stationären Fachhandel natürlich nicht gefallen, weil ihm dadurch auch Kunden abspenstig gemacht wurden. So klagte ein Teamsport-Anbieter neulich gegenüber SAZsport: „Gerade die großen Teamsportonliner ändern ihre Preispolitik deutlich und agieren immer aggressiver, will heißen verzweifelter.“ Dass in diesem Markt mit harten Bandagen gekämpft wird, ist schon länger der Fall. In Krisenzeiten fordert dieses Agieren aber ihren Tribut.
Bei SC24.com, dem ehemaligen und ebenso insolventen Partner, sieht die Lage folgendermaßen aus: Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Marc Lang von der Kanzlei Tappmeier (Ulm) mitteilt, laufe das Vereinsgeschäft wieder stabil. „Die Vereine halten SC24.com die Stange. Diese werden auch zurzeit beliefert“, berichtet er. Das Problemkind, so betont er, sei der Online-Shop gewesen. Von diesem Konsumentengeschäft hat sich das Unternehmen um Vorstand Markus Müller mittlerweile (vorerst) verabschiedet. Zur Zukunft von SC24.com meint Lang: „Wir haben bereits einen M&A-Prozess eingeleitet (Anm. d. Red.: Mergers = Fusion von Unternehmen, Akquisitions = Kauf eines Unternehmens), der diese Woche gestartet wird, sodass wir einen Investor finden, der das Unternehmen weiterführen kann. Wir denken, hier ziemlich schnell agieren zu müssen. Ich hoffe, dass wir im Juli die ersten Ergebnisse vorliegen haben, um zügig handlungsfähig zu sein und den Investor präsentieren zu können.“
Der Online-Teamsport-Händler gehört nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa zu den Top-Playern. Der Webshop war 2013 live gegangen, fünf Jahre später lag der Umsatz im zweistelligen Millionen-Bereich. 2022, so lautete das Ziel in Corona-Zeiten (auch in denen konnte das Unternehmen entgegen dem gebeutelten Markt stark wachsen), sollte die 100-Millionen-Euro-Marke geknackt werden. Der massiven Expansion muss Geomix aber nun Tribut zollen – dank wenig wirtschaftlicher Preispolitik. Aus Händlerkreisen war zu hören, dass der Online-Player Fußballvereinen Rabatte in Höhe von 45 bis 50 Prozent sowie eine Rückvergütung auf den VK-Umsatz bis zu zehn Prozent gewährt hatte. Das konnte dem lokalen stationären Fachhandel natürlich nicht gefallen, weil ihm dadurch auch Kunden abspenstig gemacht wurden. So klagte ein Teamsport-Anbieter neulich gegenüber SAZsport: „Gerade die großen Teamsportonliner ändern ihre Preispolitik deutlich und agieren immer aggressiver, will heißen verzweifelter.“ Dass in diesem Markt mit harten Bandagen gekämpft wird, ist schon länger der Fall. In Krisenzeiten fordert dieses Agieren aber ihren Tribut.
Bei SC24.com, dem ehemaligen und ebenso insolventen Partner, sieht die Lage folgendermaßen aus: Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Marc Lang von der Kanzlei Tappmeier (Ulm) mitteilt, laufe das Vereinsgeschäft wieder stabil. „Die Vereine halten SC24.com die Stange. Diese werden auch zurzeit beliefert“, berichtet er. Das Problemkind, so betont er, sei der Online-Shop gewesen. Von diesem Konsumentengeschäft hat sich das Unternehmen um Vorstand Markus Müller mittlerweile (vorerst) verabschiedet. Zur Zukunft von SC24.com meint Lang: „Wir haben bereits einen M&A-Prozess eingeleitet (Anm. d. Red.: Mergers = Fusion von Unternehmen, Akquisitions = Kauf eines Unternehmens), der diese Woche gestartet wird, sodass wir einen Investor finden, der das Unternehmen weiterführen kann. Wir denken, hier ziemlich schnell agieren zu müssen. Ich hoffe, dass wir im Juli die ersten Ergebnisse vorliegen haben, um zügig handlungsfähig zu sein und den Investor präsentieren zu können.“