Restrukturierungsprozess dauert an
12.03.2018, 09:02 Uhr
Schließt SportScheck seinen Flagshipstore in München?
Medienberichten zufolge soll SportScheck sich aus der Neuhauser Straße in München zurückziehen. Wird der Flagshipstore zusperren und auf eine kleinere Fläche umziehen? Auf SAZsport-Nachfrage gibt SportScheck eine klare Antwort.
Offenbar kann sich SportScheck die Triple-A-Lage in der Neuhauser Straße in münchen nicht mehr leisten.
(Quelle: SportScheck)
2013 eröffnete Otto-Tochter SportScheck in der Neuhauser Straße 21 das größte innerstädtische Sporthaus in Europa mit rund 10.000 qm Fläche. 50 Mio. Euro Umsatz sollte es bringen – doch diese Zahlen wurden nie erreicht. Stattdessen befindet sich SportScheck seit Jahren in einem Restrukturierungsprozess. Jetzt zieht die Geschäftsführung um CEO Markus Rech offenbar die Reißleine wie die "Abendzeitung" und die "Bild"-Zeitung berichten. In einer „turbulenten Betriebsversammlung“, die über mehrere Stunden lief, wurde verkündet, dass es „Anpassungen in der Filiale“ und weitere Sparmaßnahmen bis 2020 geben werde.
Filialleiterin Christina Eylmann, erst 2016 von Galeria Kaufhof am Marienplatz abgeworben, wird SportScheck zum 31. Mai verlassen, wie die Zentrale bestätigt. "Sie hat sich entschieden eine neue Herausforderung anzunehmen. Diese Entscheidung hat sie schon vor einigen Monaten getroffen und steht in keinem Zusammenhang mit Themen der Münchner Filiale oder der Entwicklung bei SportScheck. Gerne hätten wir sie als Geschäftsleiterin behalten", erklärt Unternehmens-Sprecher Bernd Leuschner.
Auf SAZsport-Anfrage, ob SportScheck die Neuhauser Straße verlassen wird, antwortet Leuschner: „In unserem andauernden Restrukturierungsprozess betrachten wir selbstverständlich alle Unternehmensteile, dazu gehört es auch, dass die Mietverträge unserer Filialen geprüft werden. Aber ein Umzug des Flagshipstores ist nicht geplant“
Dominik Datz von Verdi fordert „eine verbindliche Zusage in der Standortfrage vom Arbeitgeber. Die Beschäftigten haben schon durch den massiven Stellenabbau genug geblutet und brauchen eine sichere Perspektive für sich und ihre Familien“.
Die Zahl der Mitarbeiter in der Filiale soll sich seit Eröffnung von 250 auf 170 reduziert haben, weitere 30 Stellen sollen abgebaut werden. Noch läuft der Mietvertrag von SportScheck in der Neuhauser Straße fünf weitere Jahre. Ob das Sportkaufhaus so lange noch im Pschorr-Haus bleibt, dazu will sich das Unternehmen erst äußern, wenn im April die Zahlen aus dem Wintergeschäft bekannt sind.