Anteil an Durchläufern erhöht
08.02.2021, 10:36 Uhr
Sport 2000 lud Wintersportindustrie an einen Tisch
In einem Round Table hat die Sport 2000 die Wintersportindustrie zu einem partnerschaftlichen Austausch eingeladen, um Lösungen für die kommende Wintersportsaison 2021/22 zu besprechen.
Bernhard Leichtfried, Categorymanager Wintersport Sport 2000 International, sieht in der Erhöhung der Carry-over-Ware eine Erleichterung für die Sport-2000-Händler.
(Quelle: Sport 2000)
Mit einem digitalen Round Table zusammen mit Industriepartnern im Wintersport wollte sich Sport 2000 auf internationaler Ebene für alle Handelspartner stark machen, um den Herausforderungen der aktuellen Covid19-Situation zu begegnen. Bei einem virtuellen Videotalk mit der Industrie habe man intensiv an gemeinsamen Lösungen für die nächste Wintersaison 2021/22 gearbeitet, erklärt der Händlerverbund aus Mainhausen. Im Zentrum der Gespräche stand unter anderem ein an die aktuelle Situation angepasstes Ordermanagement. Ein erstes Resultat der Gespräche sind Änderungen in der Modellpolitik und den Order-Deadlines der Industriepartner, die die Anzahl an Carry-over-Produkten deutlich erhöhen.
Unter Corona müssen insbesondere die Wintersporthändler massive Umsatzverluste hinnehmen. Am 22. Januar lud Margit Gosau, CEO Sport 2000 International und Sport 2000 GmbH, die Industriepartner zum ersten Round Table ein. „Diese Pandemie braucht Lösungen auf internationaler Ebene“, erklärte Gosau. „Der Round Table ist ein klares Zeichen dafür, dass wir mit der Industrie länderübergreifend näher zusammenrücken. Nur im partnerschaftlichen Umgang können wir einen Weg finden, der unseren Anschlusshäusern hilft und zugleich auch für die Industrie umsetzbar ist.“ Der Round Table sei von den Industriepartnern sehr gut angenommen worden und man blicke zuversichtlich auf die nächste Wintersaison. Unter den teilnehmenden Industriepartnern befanden sich unter anderem Atomic, Salomon, Head, Rossignol/Dynastar/Lange, Nordica, Tecnica/Blizzard, K2, Fischer und Elan.
Erste Lieferanten ändern Modellpolitik
Im Zentrum der Diskussion stand in erster Linie ein adaptierter Zugang im Ordermanagement für die nächste Wintersaison. Die Sport-2000-Händler sehen sich laut Verband aufgrund des aktuellen Stillstands der Wintersaison mit großen Mengen an Ware konfrontiert, die den Kunden jedoch nie präsentiert werden konnte. Auf Basis der aktuellen Marktmechanismen könne diese Ware in der nächsten Saison – wenn überhaupt – nur mit großen Verlusten verkauft werden. Es brauche daher gemeinsame Lösungen im Umgang mit diesen Produkten und frischer Ware. „In der nächsten Wintersaison ist es für die Händler entscheidend, den richtigen Mix aus innovativer Neuware und Durchlaufprodukten im Geschäft zu haben. Der Großteil der Skifahrer kennt die Topinnovationen aus diesem Winter nicht und so kann der Kunde aus Innovationen aus zwei Saisonen profitieren“, erklärt Bernhard Leichtfried, Categorymanager Wintersport Sport 2000 International. Aufgrund fehlender Liquidität wegen der Restbestände aus dem Vorjahr liege die Herausforderung darin, die Order möglichst weit nach hinten zu verschieben, ohne die Beschaffungszeit und Produktion der Industrie zu beeinträchtigen. „Zudem ist eine Anpassung der Zahlungsziele seitens der Lieferanten oder Optionsmengen für die Nachbestellungen erforderlich, um die Liquidität unserer Händler nicht zu gefährden“, ergänzt Leichtfried. „Wir freuen uns, in den Gesprächen eine deutliche Erhöhung des Anteils an Carry-over-Ware – das sind Produkte, die nächste Saison unverändert weiterlaufen – erreicht zu haben. Damit schaffen wir eine gewisse Erleichterung für unsere Händler.“ Dieser Anteil liegt bei Alpinski im Moment bei 65 Prozent und bei Skischuhen bei 78 Prozent. Ziel sei es, den Anteil an Carry-over-Produkten noch weiter zu erhöhen und so für Händler möglichst viele Durchläufer zu erzielen. Weitere Unterstützungen für die Händler seitens der Industrie befinden sich noch in Verhandlung.
Sport 2000 International ist europaweit die zweitgrößte Handelsorganisation selbstständiger Sporthändler mit 3.950 Geschäften in 23 Ländern. Das Sporthandelsunternehmen erwirtschaftete 2019 einen Gesamtumsatz von 4,9 Mrd. Euro.