Dramatische Lage im Bekleidungshandel 20.12.2021, 09:38 Uhr

Schlechtes Weihnachtsgeschäft bedroht Existenzen im Handel

Der Handelsverband Deutschland zeigt in seiner aktuellen Trendumfrage zum Weihnachtsgeschäft, dass erneut viele Händler am Rand ihrer Existenz sind. Man fordert eine schnelle Abschaffung der 2G-Regel und eine bundesweit einheitliche Lösung.
(Quelle: Shutterstock/PhotoSGH)
Die Wochen vor Weihnachten sind im Handel üblicherweise die verkaufsstärkste und finanziell bedeutendste Zeit des Jahres. Doch laut der aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 1.000 Händlern, sind zwei Drittel der befragten Händler unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf. „Das diesjährige Weihnachtsgeschäft ist eine herbe Enttäuschung für viele Händler. 2G setzt ihnen seit Wochen zu, und das in der für gewöhnlich umsatzstärksten Zeit des Jahres“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insbesondere in den Innenstädten sei die Stimmung sehr betrübt – 80 Prozent der hier befragten Unternehmen sind mit der Geschäftsentwicklung in der Weihnachtszeit unzufrieden.
In der Woche vor dem vierten Advent verzeichnete der unter 2G-Bedingungen geöffnete Non-Food-Handel einen Rückgang der Umsätze um 34 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Im innerstädtischen Handel gingen die Erlöse um 35 Prozent zurück, während die Kundenfrequenzen 41 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurückblieben. Als dramatisch bezeichnet der HDE die Lage im Bekleidungshandel, der 37 Prozent seiner Umsätze verlor und 42 Prozent niedrige Besucherzahlen verzeichnete. „Es geht um weit mehr als ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Es geht um Existenzen“, so Genth weiter. Bei weiter geltenden Zugangsbeschränkungen sieht laut Umfrage etwa die Hälfte der befragten Non-Food-Händler ihre Existenz in Gefahr. „Nach monatelangen Lockdowns bringt 2G viele Händlerinnen und Händler erneut an den Rand ihrer Existenz. Unverhältnismäßige Zutrittsbeschränkungen darf es nicht länger geben“, erklärt Genth und macht erneut darauf aufmerksam, dass die 2G-Regel im Handel unverhältnismäßig sei und keinen wirksamen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leiste. „Es braucht eine bundesweit einheitliche und verhältnismäßige Lösung“, so Genth. In über eineinhalb Jahren Pandemie habe sich das sichere Einkaufen mit Hygienekonzepten, Abstand und Maskenpflicht bewährt.



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