Mehr Planungssicherheit für den Handel 16.08.2021, 11:08 Uhr

HDE warnt vor Vernachlässigung des Bargelds

Der Handelsverband Deutschland sorgt sich um die Zukunft des Bargelds. Für den Erhalt eines effizienten Bargeldkreislaufs und mehr Planungssicherheit für den stationären Handel fordert der Verband von der Politik sinnvolle Strategien.
Die Pandemie hat dem bargeldlosen Bezahlen einen Schub gegeben. Der HDE sorgt sich nun, dass das  Bargeld und der dahinterstehende Bargeldkreislauf vernachlässigt werden könnte.
(Quelle: Shutterstock/Pixinoo)
In den vergangenen Jahren haben sich die Zahlungsgewohnheiten der Menschen stark verändert: Immer häufiger wird beim Bezahlen die Karte vorgelegt. Bereits vor der Corona-Pandemie verlor Bargeld für die deutschen Verbraucher zunehmend an Bedeutung, dies bestätigten aktuelle Zahlen der Europäischen Zentralband (EZB). Angesichts dieses neuen Trends im Zahlungsverkehr warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) nun davor, das Bargeld und den dahinterstehenden Bargeldkreislauf zu vernachlässigen.
„Im stationären Handel ist Bargeld nach wie vor das bedeutendste Zahlungsmittel. Den Bargeldkreislauf in der politischen Debatte zu vernachlässigen, wäre ein Fehler“, erklärt Ulrich Binnebößel, Zahlungsexperte beim HDE. Der allgemeine Trend zur unbaren Zahlung könne seiner Ansicht nach dazu führen, dass das System Bargeld kippe. Das zeigten Beispiele aus Ländern, in denen die Akzeptanz von Barzahlungen schon nicht mehr zum Alltag gehöre.
Da trotz sinkender Nachfrage Bargeld für viele Menschen noch das Zahlungsmittel der Wahl sei, sollte eine intensive gesellschaftliche Diskussion über die künftige Rolle von Bargeld geführt werden, so Binnebößel weiter. Die Aufrechterhaltung einer effizienten Bargeldlogistik mit sinkenden Mengen bei annähernd gleichbleibenden Fixkosten wird jedoch immer anspruchsvoller und kostenintensiver. „Um den effizienten Bargeldkreislauf für die Zukunft zu erhalten, muss eine Bargeldstrategie mit Richtlinien und konkreten Maßnahmen erstellt werden“, so Binnebößel. Lippenbekenntnisse der politischen Parteien reichten nicht aus. Zudem würden Diskussionen über Bargeldobergrenzen negative Signale setzen.
Von einer Verpflichtung zur Akzeptanz von Bargeld im Handel hält der HDE jedoch nichts. Der Handel werde weiterhin auf die Wünsche der Verbraucher reagieren, und es sollte der Wirtschaft überlassen bleiben, wie ein passgenauer Zahlungsprozess in modernen Betriebstypen des Handels aussieht.



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