Interview
18.03.2021, 12:31 Uhr
Arnd Peiffer beendet Profikarriere
MTS-Markenbotschafter Arnd Pfeiffer hat nach einer erfolgreichen Biathlon-Saison seinen Rücktritt aus dem Profisport verkündet. Im Gespräch mit MTS erklärt Peiffer weshalb und wie es nun für ihn weitergeht.
Du hast nach einer für dich wieder sehr erfolgreichen Biathlon-Saison 2020-2021 nun deinen Rücktritt verkündet. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Die Entscheidung ist schon länger gereift. Für mich ist es jetzt der ideale Zeitpunkt. Ich durfte sehr lange im Weltcup dabei sein und hatte in diesem Winter noch einige Erfolge. Ich höre jetzt auf, bevor ich nicht mehr konkurrenzfähig bin.
Viele hätten erwartet, dass Du Olympia in Peking im nächsten Winter noch mitnimmst. Hätte Dich das nicht mehr gereizt?
Olympia ist natürlich für viele Athleten das größte Ziel. Da ich schon an drei olympischen Spielen teilnehmen durfte, hat Peking 2022 an meiner Entscheidung aber nichts geändert.
Wer wird dich ersetzen? Du warst in der zurückliegenden Saison ja wieder einmal ein, wenn nicht der Leistungsträger des deutschen Weltcup-Teams im Biathlon.
Aus meiner Sicht ist grundsätzlich jeder ersetzbar. Im Weltcup-Team wird jetzt ein Platz frei, den ein anderer Athlet nutzen kann, um sich an die Weltspitze heranzutasten. Im ständigen Vergleich mit den besten internationalen Biathleten verbessert man sich deutlich schneller. Deswegen habe ich gute Hoffnung, dass wir auch zukünftig deutsche Erfolge erleben können.
Wenn Du zurückblickst auf deine lange Biathlon-Karriere, was waren die schönsten Momente?
Mir sind besonders zwei Staffeln zu Höhepunkten im Gedächtnis geblieben, die für mich und unser Team sehr emotional waren. Die Silber-Staffel von 2014 bei den olympischen Spielen in Sotschi und unser WM-Titel bei der WM in Kontiolahti. Das Sahnehäubchen war für mich mein Einzel-Titel bei der WM 2019, weil ich zuvor oft im Einzel gescheitert bin.
Gibt es Dinge, die Du rückblickend anderes machen würdest? Würdest Du deinen Weg wieder genauso gehen, wenn es ein zweites Mal gäbe?
Im Großen und Ganzen bin ich mich meinen Entscheidungen im Nachhinein zufrieden. Dass ich überhaupt nach dem Abitur weitergemacht habe, hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Um mich weiterzuentwickeln, bin ich zu der Trainingsgruppe nach Oberhof gegangen. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Einige Dinge würde ich jetzt vielleicht etwas anders angehen, aber man macht nie alles richtig.
Was kannst Du jungen Nachwuchssportlern mit auf den Weg geben?
Wichtig ist vor allem sich den Spaß am Sport zu erhalten und nicht zu früh nur noch den Druck und Ergebnisse zu sehen. Wenn man als Kind oder Jugendliche(r) viel Sport mit anderen betreibt, hat man bereits gewonnen, ob man nun später Profi wird oder nicht.
Was planst Du für die Zukunft? Was machst Du mit all der trainingsfreien Zeit? Wird es deinen Podcast „Das Biathlon Doppelzimmer“ weiterhin geben?
Ich stehe jetzt natürlich vor großen beruflichen Veränderungen. Wie es nun genau weitergeht, kann ich noch nicht genau sagen. Eine Weile werde ich noch abtrainieren. Solange Erik noch aktiv ist, werde ich mit ihm den Podcast noch weitermachen.