Beim Winter-Running geht der Trend zu immer spezifischeren Schuhen

Laufen ist in Corona-Zeiten so gefragt wie lange nicht – und auch das Thema Winter-Running erfährt ein starkes Interesse. So bestätigen so gut wie alle Hersteller im Running-Sektor, dass immer mehr Menschen sich dem Laufsport widmen und bereit seien, auch in der kalten Jahreszeit in eine passende Ausrüstung zu investieren. Für die Sortimente hat dies vor allem zwei Auswirkungen: Zum einen steigt das Interesse an Trailrunning-Schuhen, die auch im Winter gelaufen werden können, stark an. Zum anderen erfahren auch spezifische Winterlaufschuhe eine erhöhte Nachfrage. SAZsport sprach mit Jurian Elstgeest, Managing Director der Laufschuhmarke 361°, über die Entwicklung der Schuhsortimente.

"Gelaufen werden kann immer, unabhängig vom Wetter. Jedoch brauchen die Läufer im Winter andere Bekleidung und andere Schuhe als im Sommer – das sollten Händler immer bedenken", lautet der Rat von Jurian Elstgeest, Managing Director bei Laufschuhmarke 361°.

Quelle: 361°

Jurian Elstgeest: Im letzten Jahr haben wahrscheinlich so viele Sportler mit dem Laufen begonnen, wie schon lange nicht mehr. Gleichzeitig verzeichnet das Trailrunning seit ein paar Jahren ein starkes Wachstum. Trailrunning und Laufen im Winter sind zwei Dinge, die unmittelbar zusammengehören, denn die Anforderungen an die Laufschuhe sind dabei sehr ähnlich: Eine Konstruktion, die dem Fuß Halt gibt und eine Sohle, die auf steinigem Untergrund sowie im Schnee und Matsch genügend Grip bietet. Den Läufern reicht es nicht mehr, nur ihre Hausrunde auf Asphalt zu laufen. Sie wollen das Laufen nutzen, um die Natur zu erkunden, ihre Gesundheit zu stärken und so vom Alltag abzuschalten.
 
SAZsport: Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung für die Technologie der Laufschuhe selbst? Welche Innovationen, Technologien und Materialien werden den Markt im Bereich Winter-Running im kommenden Jahr dominieren?

Elstgeest: Die Laufschuhe werden immer spezifischer. Im High-Level-Bereich für Bestzeiten sind es beispielsweise die Schuhe mit einer Carbonsohle. Im Winter sind dagegen Schuhe gefragt, die den Fuß zum einen warm und trocken halten und zum anderen auch auf Schnee und Eis Grip bieten – man kann also ein Update der Sommerversionen auf eine Winterversion erwarten.
 
SAZsport: 361° ist seit 2016 auf dem deutschen Markt vertreten. Was sind Ihre Neuheiten im Bereich Running-Schuhe für den Winter 2021/22?

Elstgeest: Wir haben ganz frisch im Dezember unseren Trailrunning-Schuh „Yushan 2“ auf den Markt gebracht. Er ist unser Arbeitstier für anspruchsvollste und hochalpine Trails und auch ein sehr guter Trainingspartner für das Laufen im Winter. Im kommenden Herbst launchen wir mit dem „Camino WP“ darüber hinaus einen wasserfesten Trailschuh, der sehr viel Stabilität bietet und sich auch für das Wandern hervorragend eignet. Wir haben uns bewusst für wasserfestes Material entschieden, damit er die Läuferfüße im Winter trocken hält und wir auch den Spaziergängern einen alltagstauglichen, wasserfesten Schuh anbieten können.
 
SAZsport: Was zeichnet diese Schuhe im Vergleich zu Ihren Sommermodellen besonders aus?

Elstgeest: Wir haben keine speziellen Wintermodelle im Sortiment, aber mit Blick auf die besonderen Anforderungen, die ein Winterlaufschuh erfüllen muss, ist die wasserabweisende Variante des „Yushans“ ein sehr guter Winterlaufschuh.
 
SAZsport: Zurück zum Handel. Einmal abgesehen von reinen Running-Händlern: Inwieweit macht es für allgemeine Sportfachhändler Sinn, dem Thema Winter-Running aufgrund des wachsenden Interesses mehr Verkaufsfläche zugestehen?

Elstgeest: Gelaufen werden kann immer, unabhängig vom Wetter. Jedoch brauchen die Läufer im Winter andere Bekleidung und andere Schuhe als im Sommer – das sollten Händler immer bedenken. Wichtige Themen für das Laufen im Winter sind wasserabweisende Schuhe und Sohlen, die auch bei Schnee und Eis guten Grip bieten.