Gender-Marketing im Sporthandel
12.10.2018, 11:26 Uhr
Am PoS stehen die Zeichen auf Trennung
Die Sportartikelbranche hat erkannt, wie wichtig es ist, Frauen gezielter anzusprechen. Mittlerweile setzen die ersten Händler auch am PoS auf eine strikte Trennung der Geschlechter.
Puuuh … Annemike Salonen muss so einige Male tief durchatmen. Am 8. September ist sie in München eine von 3.7000 Teilnehmerinnen am Women's Run, Deutschland größter Frauenlauf-Serie, und landet schlussendlich auf einem respektablen 17. Platz über die 5-km-Distanz. Luft holen muss die Hobbysportlerin allerdings nicht nur wegen des kräftezehrenden Rennens, sondern auch wegen des Drumherums. Nach dem Motto: Eine Frau sieht Rosa. „Das war eine tolle Veranstaltung, es herrschte eine super Stimmung - alles gut“, erinnert sich Salonen. „Nur war dort alles pink.“ Die T-Shirts mit dem Aufdruck „Glitzerflitzer“, der Untergrund auf den letzten Metern vor dem Ziel, die Rucksäcke für die weiblichen Finisher. Dazu gab es die Möglichkeit, sich passend dazu die Fingernägel in der entsprechenden Farbe lackieren zu lassen, um beim Laufen noch besser auszusehen. Salonen hatte dabei die Gelegenheit, auch einen professionellen Blick auf die Veranstaltung zu werfen: Sie ist Gründerin der Agentur Business2Women (München) und Expertin für Gender-Marketing. Kein Wunder also, dass bei ihr diese Veranstaltung, die Rollenklischees und Stereotype in extremer Form bedient, nicht nur volle Zustimmung fand. „Das war vielen Frauen einfach too much. Bei solchen Events muss man schon aufpassen, nicht in dieses Klischee abzurutschen“, meint Salonen in Richtung der Organisatoren.
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