Nachhaltigkeitsprojekt
27.02.2023, 08:33 Uhr
Wie ein Münchner Start-up den Sneakermarkt in die Kreislaufwirtschaft einbindet
Wie können Sneaker nachhaltig werden und nicht auf illegalen Mülldeponien in Afrika landen? Carl Warkentin, Gründer von Monaco Ducks und GRND, hat sich genau diese Fragen gestellt.
Er kommt aus der Digitalisierung, nicht aus der Mode. An der Digitalisierung hat ihn fasziniert, dass erstmalig auch Konkurrenten miteinander gearbeitet haben. Mit dem Beginn der Digitalisierung haben sich die Firmen stärker geöffnet – ein wichtiger Prozess auf dem Weg zur Circular Economy. Echte Kreislaufwirtschaft kann nur funktionieren, wenn die Hersteller miteinander arbeiten, statt dass jeder an seiner eigenen Lösung hinter verschlossenen Türen bastelt: Synergien nutzen, Potenziale teilen und sie so vervielfältigen.
Carl Warkentin ist kein Modeexperte, der Gründer von zwei Öko-Sneaker-Start-ups kommt aus der Digitalisierung, hat mit großen Maschinen gearbeitet und war von der Digitalisierung euphorisiert. Denn damit haben sich Firmen geöffnet und Konkurrenten angefangen miteinander zu arbeiten. Aus Sicht von Warkentin ein gelungener Startschuss für funktionierende Kreislaufwirtschaft. Aber Kreislaufwirtschaft betrifft ja alle Branchen, warum dann Mode und hier explizit Schuhe? „Das ist ganz einfach: Weil wir gesehen haben, dass Fashion der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt ist, direkt nach der Ölindustrie. Die Schuhe beziehungsweise die Sneaker sind hier mit das komplizierteste, dreckigste und umweltunfreundlichste Produkt im Fashionmarkt. Wir haben uns also bewusst für das dreckigste Produkt entschieden und damit für das zentrale Lifestyle-Produkt unserer Generation! Sneaker bekommen eine große Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft – wenn Monaco Ducks es hier schafft, etwas zu verändern, dann können wir damit einen riesigen Impact generieren.“ Und so wurde 2014 die Marke Monaco Ducks gegründet. Auf den Markt gingen die Münchner Enten final 2016. „Wir waren damals die erste echte nachhaltige Sneaker-Brand“, erklärt Warkentin.
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