Sport 2000 will nicht auf „Händlerjagd“ gehen
 

Es gab Zeiten lange vor Corona, da wurde in der Branche viel darüber gesprochen, wie sinnhaft die Mitgliedschaft noch in einer Verbundgruppe ist. Mit der Pandemie, zahlreichen Krisen und damit verbunden den Unsicherheiten im Markt hat sich diese Diskussion aber endgültig erledigt. Wer als kleinerer oder mittlerer Händler in der heutigen Zeit frei agiert, geht ein hohes Risiko ein. Kaum ein Unternehmer verlässt eine Organisation aus eigenen Stücken und ist bereit, Einzelkämpfer zu werden. Da kommt es deutlich häufiger vor, dass der Verband gewechselt wird. Natürlich kein neues Phänomen, aber doch eines, wo man heute schon genauer hinschaut. Gerade dann, wenn es sich um prominente Namen/große Player handelt. 11teamsports (zu Intersport), Sport Bittl (wieder zurück zu Sport 2000), das Kaufhaus Stolz (34 Standorte im Norden, zu Intersport), Sport Conrad (zu Sport 2000) – bereits vollzogene oder anstehende „Transfers“ der durchaus spektakulären Art. Mit solchen Neuzugängen kann die jeweilige Verbundgruppe natürlich hausieren gehen. Diese bieten nicht nur die Möglichkeit, das Zentralregulierungsvolumen zu erhöhen, sondern es kann sich auch besser gegenüber den Lieferanten positioniert werden. Je mehr starke Händler im Verbund, desto höher die Relevanz. Klingt alles auch ein so ein bisschen nach einem Wettbewerb verbunden mit der Frage: Wer holt sich die dicksten Fische in seinen Teich.

Standen SAZsport auf der ISPO Munich Rede und Antwort: die Geschäftsleitung von Sport 2000 mit Margit Gosau (links) und Dominik Solleder.

Quelle: Florian Bergener