Eigentümer WeSports im Gespräch
21.06.2023, 09:00 Uhr
Das ist der Fahrplan beim Neustart von Keller Sports
Die Nachricht kam überraschend: Keller Sports ist wieder im Geschäft. Was der schwedische Eigentümer WeSports mit dem Online-Händler vor hat – und welches Umsatzziel bis Ende 2024 gesetzt wird.
Meist sind Abschiede endgültig, es gibt einfach keine Zukunft mehr für eine Marke. Nicht so im Fall Keller Sports. Eigentlich galt der Online-Händler aufgrund seiner Insolvenz und der vergeblichen Suche nach einem Investor im März als Geschichte. Damals hatte SAZsport noch mit den Geschäftsführern Jakob Keller und Marcus Trute gesprochen, um ihnen auch die Möglichkeit zu geben, sich für die tolle und erfolgreiche Zeit bei Lieferanten, Branchenbegleitern und Kunden zu bedanken. Ob wir beide noch einmal in der Sportbranche wiedersehen, ist ungewiss. Wie aber zuletzt berichtet, steht das überraschende Comeback von Keller Sports auf dem Markt fest. Doch das hat der neue Eigentümer WeSports mit dem Neuerwerb vor?
Multisport-Händler mit über 40 (Handels-)Marken
Erst einmal lohnt es sich, noch einmal einen kurzen Blick auf das Unternehmen aus Schweden – offizieller Firmensitz ist Malmö – zu werfen. Die Sporthandelsgruppe, die im vergangenen Jahr etwas über 170 Mio. Euro umsetzte, besteht aus Großhändlern, Einzelhändlern und Markeninhabern, insgesamt gut 40 an der Zahl. Diese sind den Segmenten Bike, Fitness, Hockey/Unihockey (Floorball), Outdoor, Ski, Racketsport, Sporternährung und Wassersport zuzuordnen und zumeist eher Richtung E-Commerce orientiert. Bei Bike, Fitness, Ski, Hockey und Unihockey sieht sich WeSports in Schweden und größtenteils auch in den anderen nordischen Ländern als Nr. 1. Das Führungsteam um CEO Martin Appelfeldt (48) besteht inklusive ihm aus vier Personen, einer davon wird CEO der neu gegründeten Tochter Keller Sports AB: Niklas Hammar (40). „Durch die Übernahme von Keller Sports sahen wir die Möglichkeit, eine starke internationale Marke zu nutzen, bei der wir sowohl die Online-Awareness von Keller Sports als auch unsere Spartenexperten einbringen können, um den Kunden eine weitere Ebene der Erfahrung zu bieten“, erklärt Appelfeldt im Gespräch mit SAZsport. So soll Keller Sports nicht nur als reiner Online-Shop in Erscheinunug treten, sondern vielmehr ein Portal für Sportler sein, die sich über Trainingspläne, Wettkampfgestaltung, Reiseziele oder Belegung von Sportkursen informieren möchten. Doch damit nicht genug: Diese Expertise will der neue Eigentümer im zweiten Schritt auch offline zeigen – mit sogenannten „Erlebnisdestinationen“, wie Hammar verrät. Diese „Keller Pro Stores“ soll es dann in den wichtigsten Städten geben. Das Wo und Wann ist aber noch nicht spruchreif.
Wann Keller Sports live gehen soll
Was fest steht: Ziel ist, den neue Online-Shop von Kellers Sports im dritten Quartal live gehen zu lassen. Die Fokuskategorien werden dann Running und Training sein. Hinzu kommen sollen im Laufe der Zeit aller Voraussicht nach die Segmente Bike, Fitness und Outdoor. „Wir verfolgen Keller seit langem und sind von vielen Aspekten des Unternehmens sehr beeindruckt, und wir wollen auf diesem Erbe aufbauen und gleichzeitig bestimmte Aspekte des Unternehmens ausbauen, wie z. B. die Kompetenz in weiteren Kategorien und die Erweiterung unseres Produktsortiments“, meint Appelfeldt. Gestartet werden soll in mehreren mitteleuropäischen Märkten, darunter natürlich auch Deutschland. Derzeit werden noch Mitarbeiter für den Kundendienst rekrutiert – und Fachexperten für die Beratung verpflichtet. Hammar wird demnach sowohl mit Leuten aus dem Kernteam der schwedischen Gruppe als auch mit neuen lokalen Mitarbeitern in den einzelnen Märkten zusammenarbeiten. An der logistischen Aufstellung wird noch gefeilt. Geliefert wird hauptsächlich von Schweden aus, dauern soll das nach Deutschland beziehungsweise Mitteleuropa zwischen zwei und vier Tagen.
Bescheidene Umsatzziele
Die Umsattzziele sind erst einmal noch relativ niedrig gesteckt. Appelfeldt meint dazu: „Wir gehen bescheiden an die Sache heran. Wenn wir bis Ende 2024, dem ersten vollen Betriebsjahr, zehn Mio. Euro erreichen können, sind wir mehr als zufrieden. Natürlich wollen wir noch viel mehr erreichen, aber hier gilt: Kundenerlebnis und Qualität müssen mit dem Geschäft wachsen, ebenso wie ein positives Nettoergebnis.“ Zur Erinnerung: In seinen besten Zeiten erwirtschaftete Keller Sports über 100 Mio. Euro. Für den neuen Eigentümer WeSports gilt demnach: Aller (Neu-)Anfang ist schwer ...
Niklas Hammar, COO im Unternehmen, wird die neue Tochtergesellschaft Keller Sports AB leiten.
Quelle: WeSports
Erst einmal lohnt es sich, noch einmal einen kurzen Blick auf das Unternehmen aus Schweden – offizieller Firmensitz ist Malmö – zu werfen. Die Sporthandelsgruppe, die im vergangenen Jahr etwas über 170 Mio. Euro umsetzte, besteht aus Großhändlern, Einzelhändlern und Markeninhabern, insgesamt gut 40 an der Zahl. Diese sind den Segmenten Bike, Fitness, Hockey/Unihockey (Floorball), Outdoor, Ski, Racketsport, Sporternährung und Wassersport zuzuordnen und zumeist eher Richtung E-Commerce orientiert. Bei Bike, Fitness, Ski, Hockey und Unihockey sieht sich WeSports in Schweden und größtenteils auch in den anderen nordischen Ländern als Nr. 1. Das Führungsteam um CEO Martin Appelfeldt (48) besteht inklusive ihm aus vier Personen, einer davon wird CEO der neu gegründeten Tochter Keller Sports AB: Niklas Hammar (40). „Durch die Übernahme von Keller Sports sahen wir die Möglichkeit, eine starke internationale Marke zu nutzen, bei der wir sowohl die Online-Awareness von Keller Sports als auch unsere Spartenexperten einbringen können, um den Kunden eine weitere Ebene der Erfahrung zu bieten“, erklärt Appelfeldt im Gespräch mit SAZsport. So soll Keller Sports nicht nur als reiner Online-Shop in Erscheinunug treten, sondern vielmehr ein Portal für Sportler sein, die sich über Trainingspläne, Wettkampfgestaltung, Reiseziele oder Belegung von Sportkursen informieren möchten. Doch damit nicht genug: Diese Expertise will der neue Eigentümer im zweiten Schritt auch offline zeigen – mit sogenannten „Erlebnisdestinationen“, wie Hammar verrät. Diese „Keller Pro Stores“ soll es dann in den wichtigsten Städten geben. Das Wo und Wann ist aber noch nicht spruchreif.
Wann Keller Sports live gehen soll
Was fest steht: Ziel ist, den neue Online-Shop von Kellers Sports im dritten Quartal live gehen zu lassen. Die Fokuskategorien werden dann Running und Training sein. Hinzu kommen sollen im Laufe der Zeit aller Voraussicht nach die Segmente Bike, Fitness und Outdoor. „Wir verfolgen Keller seit langem und sind von vielen Aspekten des Unternehmens sehr beeindruckt, und wir wollen auf diesem Erbe aufbauen und gleichzeitig bestimmte Aspekte des Unternehmens ausbauen, wie z. B. die Kompetenz in weiteren Kategorien und die Erweiterung unseres Produktsortiments“, meint Appelfeldt. Gestartet werden soll in mehreren mitteleuropäischen Märkten, darunter natürlich auch Deutschland. Derzeit werden noch Mitarbeiter für den Kundendienst rekrutiert – und Fachexperten für die Beratung verpflichtet. Hammar wird demnach sowohl mit Leuten aus dem Kernteam der schwedischen Gruppe als auch mit neuen lokalen Mitarbeitern in den einzelnen Märkten zusammenarbeiten. An der logistischen Aufstellung wird noch gefeilt. Geliefert wird hauptsächlich von Schweden aus, dauern soll das nach Deutschland beziehungsweise Mitteleuropa zwischen zwei und vier Tagen.
Bescheidene Umsatzziele
Die Umsattzziele sind erst einmal noch relativ niedrig gesteckt. Appelfeldt meint dazu: „Wir gehen bescheiden an die Sache heran. Wenn wir bis Ende 2024, dem ersten vollen Betriebsjahr, zehn Mio. Euro erreichen können, sind wir mehr als zufrieden. Natürlich wollen wir noch viel mehr erreichen, aber hier gilt: Kundenerlebnis und Qualität müssen mit dem Geschäft wachsen, ebenso wie ein positives Nettoergebnis.“ Zur Erinnerung: In seinen besten Zeiten erwirtschaftete Keller Sports über 100 Mio. Euro. Für den neuen Eigentümer WeSports gilt demnach: Aller (Neu-)Anfang ist schwer ...
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