Quelle: Sport 2000 Günther
Corona-Krise in Österreich 30.03.2020, 10:39 Uhr

Hohe Umsatzeinbußen durch abruptes Ende der Skisaison

Seit Mitte März haben alle Skigebiete in Österreich geschlossen - ein so frühes Ende der Skisaison gab es bisher noch nie. Welche Folgen dies für ihren Sport- und Bikeshop hat, verrät Sport-2000-Händlerin Barbara Günther im Interview.
Die zum Bezirk Zell am See gehörige österreichische Gemeinde Uttendorf gilt für Sommer- und Wintersportler als beliebter und zentraler Ausgangspunkt. Der Nationalpark Hohe Tauern, die Weißsee Gletscher Welt sowie nahe liegende Skigebiete wie die Kitzbüheler Alpen, Saalbach, Zell am See oder Kaprun sind nur rund zehn bis 35 Kilometer von der 3.000-Seelen-Gemeinde entfernt. Bereits seit 40 Jahren ist Sport Günther hier Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen, die sich mit Sportartikeln für Wandern, Skifahren und Biken eindecken wollen. Barbara Günther führt seit 2014 das von ihrem Vater gegründete Geschäft auf 300 Quadratmeter Verkaufsfläche, das im vergangenen Jahr mit dem österreichischen Gütesiegel „Sport Leading Company“ ausgezeichnet wurde. SAZsport sprach mit ihr über die aktuelle Situation.

 

SAZsport: Frau Günther, alle Skigebiete sind jetzt in Österreich geschlossen. Wann haben Sie die ersten Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen?

 

Barbara Günther: Am 15. März wurden die Skigebiete dichtgemacht, und das war auch unser letzter Arbeitstag. Seitdem haben wir komplett geschlossen. Das war natürlich ein Schock für alle, für uns und unsere Mitarbeiter, obwohl es eigentlich keine Überraschung war: Wir haben schon vorhergesehen, dass so etwas kommen wird, da es bereits in der Woche davor einige Einschränkungen gab. Zum Beispiel wurde die Wintersport-Ordermesse von Sport 2000, die am 12. und 13. März stattgefunden hätte, teilweise gecancelt. Ich sage teilweise, weil die Lieferanten nicht mehr mit Ständen vertreten waren, sondern nur noch die Sport-2000-Eigenmarken. Wir sind aus Sicherheitsgründen nicht hingefahren, weil wir auch online ordern konnten. Schlimm ist jetzt, dass wir überhaupt nicht wissen, wie lange die Situation so noch andauern wird.

 

SAZsport: Können Sie derzeit schon einschätzen, welche Umsatzverluste Sie durch das vorzeitige Ende der Skisaison haben werden?

 

Günther: Es gab zwar keine Unmengen an Schnee, aber zum Skifahren hat es gereicht und die Wintersaison ist bis zu ihrem abruptem Ende am 15. März gut gelaufen. Aufgrund dessen werden wir hohe Umsatzeinbußen verzeichnen. Durch unsere Lage Nahe der Weißsee Gletscherwelt, Salzburgs dritthöchstem Skigebiet, das in 2.600 Meter Höhe gelegen ist, haben wir sonst auch zu Ostern immer noch guten Schnee. Durch das Wegbleiben der Touristen fehlt uns hier ein großer Umsatzanteil. Erschwerend kommt hinzu, dass normalerweise zu dieser Jahreszeit die Bikesaison beginnt. Wir hätten also sowohl noch das Wintersortiment als auch schon Sommerware, vor allem Bikes und Kinderfahrräder, verkauft.

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