Wachstumsprognose für 2024
24.01.2024, 09:22 Uhr
Ifo Institut: Deutschland bleibt Sorgenkind der Weltwirtschaft
Das Münchener Ifo Institut hat Wirtschaftsexperten und -expertinnen aus aller Welt gefragt, welches Wachstum sie für welche Nationen erwarten. Die Erwartungen an die Euro-Zone sind niedrig, Deutschland ist weit abgeschlagen.
Die Wachstumsprognosen steigen von Dunkelrot (niedrig) bis Dunkelblau (hoch).
(Quelle: Ifo Institut / IWP)
Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus aller Welt erwarten für das laufende Jahr eine Wachstumsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent. Dies entspricht in etwa dem Vorjahreswert von 2,7 Prozent. Das geht aus dem Economic Experts Survey hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik.
Für die Eurozone sind die Befragten mit 1,5 Prozent pessimistischer. Insbesondere Deutschland (0,6 Prozent) bleibt Sorgenkind. Auch die Expertinnen und Experten in Österreich (0,9 Prozent) und der Schweiz (1,3 Prozent) äußern sich eher verhalten. „Zwar erwarten die Experten einen leichten Zuwachs der Wirtschaftsleistung, nach dem Rückgang 2023. Doch hinkt Deutschland anderen Ländern weiter hinterher“, sagt der Ifo-Forscher Klaus Gründler.
Nur für Großbritannien (0,5 Prozent) und Schweden (0,4 Prozent) erwarten die Teilnehmenden ein noch geringeres Wachstum als für Deutschland. Stärkere Zuwächse werden für Spanien (2,0 Prozent), Polen (2,8 Prozent), Irland (2,8 Prozent) und Island (3,3 Prozent) erwartet. Weltweit rechnen besonders Befragte aus Afrika und Asien (je 3,6 Prozent) mit hohen Wachstumsraten.
Vorsichtiger Optimismus für 2025
Optimistischer blicken sie auf die mittlere und lange Sicht. Für 2025 erwarten sie ein weltweites Wachstum von 2,9 Prozent, für 2027 gar 3,3 Prozent. Auch für Deutschland rechnen Expertinnen und Experten mittel- bis langfristig mit einer Steigerung der Wachstumsraten, mit 1,2 Prozent (2025) und 1,5 Prozent (2027) allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
An der Umfrage vom 7. bis zum 21. Dezember 2023 haben 1.431 Expertinnen und Experten aus 124 Ländern teilgenommen.