Frau mit Langlaufski steht auf dem Kopf
Quelle: Fischer
Schwierige Warenverfügbarkeit 14.02.2023, 13:19 Uhr

Der Langlauf-Markt steht Kopf

Zum Teil gigantische Wachstumsraten, aber auch schwierige Warenverfügbarkeiten und schneearme Wochen: Im boomenden Langlauf-Geschäft ist derzeit alles etwas in Unordnung.
Bekanntlich war der Langlauf-Markt schon immer großen Schwankungen unterworfen. Die Abhängigkeit vom Schnee vor Ort macht das Geschäft zu einer reinen Achterbahnfahrt. Fällt der in ausreichender Menge und bleibt er mal eine gewisse Zeit liegen, dann gehen die Verkäufe durch die Decke – so wie in der ersten Dezemberhälfte des alten Jahres. Verhalten sich die Bedingungen jedoch, als wäre Frühlingsanfang – erinnert sei hier zum Beispiel an den Jahreswechsel –, dann stehen die Ski und Schuhe in den Läden nur so herum. Wobei es zu Beginn der Wintersaison ein neues Phänomen zu beobachten gab, das die Branche zumindest ein bisschen getragen hat: Der Konsument deckte sich eben nicht mehr nur impuls-, sondern auch bedarfsorientiert ein, um nicht wieder mit leeren Händen dazustehen wie teilweise 2021/22. Heißt: Es wurde auch Material gekauft in Zeiten, in denen Langlaufen gar nicht möglich war.
Die eingangs erwähnten Schwankungen haben sich durch die Corona-Pandemie noch einmal potenziert – zum Negativen wie auch zum Positiven. So fallen die Ausschläge größer als ohnehin schon aus, abzulesen an den Zahlen, die Sport 2000 unserer Redaktion vorgelegt hat. Über 130 Händler, die der Verbundgruppe angeschlossen sind, führen das nordische Segment im Geschäft – fast drei Viertel stammen aus dem Süden der Republik, jeder gut Fünfte aus Mitteldeutschland und ein halbes Dutzend sitzt im Norden. Und diese verzeichneten in der Saison 2019/20 ein Umsatzplus mit Ski und Schuhen von 50 Prozent, durch die Corona-Pandemie und den Lockdown im Winter 2020/21 brachen die Erlöse um 78 Prozent ein. In der wieder einigermaßen „normalen“ (und auch schneereichen) Saison 2021/22 lag das Ergebnis bei fantastischen 307 Prozent Plus. Für den laufenden Winter rechnet Sport 2000 mit einem weiteren starken Wachstum – und zwar um 85 Prozent. Eigentlich könnte diese prognostizierte Zahl noch höher sein, sprich die Umsätze der Händler mit Ski und Schuhen sich noch besser darstellen. Denn es ist auch in dieser Saison der Fall, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Die Hersteller sind jedoch nicht in der Lage, noch so viel mehr Ware zu beschaffen. „Vor allem Langlaufschuhe sind Mangelware“, weiß Martin Koits, Categorymanager bei Sport 2000 im Acht-Länder-Verbund (DACH, BLX, CZ/SK). „Die anhaltenden Probleme in der Supply Chain, aber auch der zunehmende Personalmangel verschärfen die Liefersituation.“

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