Wie der Berlin-Marathon die Laufszene zusammenbringt

Eliud Kipchoge gilt als einer der besten Langstreckenläufer aller Zeiten. Der mittlerweile 39-jährige Kenianer sammelt Goldmedaillen wie andere Münzen. Einen seiner größten Auftritte hatte er 2022 auf dem Berlin-Marathon: Dort verbesserte er mit einer Zeit von 2:01:09 seinen eigenen Weltrekord aus 2018. Im vergangenen Jahr gewann der Wunderläufer zum fünften Mal auf dieser Strecke und ist damit alleiniger Rekordhalter.

Damit steht Kipchoge in den Geschichtsbüchern eines der größten Laufevents der Welt. Doch der Berlin-Marathon selbst ist Historie pur – und darf dieses Jahr sogar seinen 50. Geburtstag feiern. Entstanden ist die Veranstaltung aus einer Initiative des Sport-Clubs Charlottenburg, noch heute Inhaber der „Marke“. Und was mit ein paar Tausend Teilnehmern begann, zieht heute mehr als 50.000 Sportler an, die an den Wettkämpfen teilnehmen. Denn der Berlin-Marathon im Herbst ist nicht nur 42-Kilometer-Distanz und Running, sondern auch Mini-Marathon, Läufe für Bambini sowie auch ein Event für Inline Skater, Handbiker (ein über Handkurbeln angetriebenes Fahrrad) und Rollstuhlfahrer. Also ein großes Sportfest für alle Altersklassen. Die Athleten kommen aus über 156 Nationen. Nach Deutschland gehören die USA, Großbritannien, China und Frankreich zu den teilnehmerstärksten Ländern.

Bereits seit vielen Jahren wird der Berlin-Marathon von der SCC Events GmbH organisiert. An der Planung. Vorbereitung und Durchführung sind 90 Festangestellte beteiligt, dazu helfen 70 bis 90 Freelancer ein, zwei, drei Monate vor dem Tag X. Was beeindruckend ist: Einen großen Beitrag während der Rennen leisten insgesamt 6.000 Volunteers – am Start, am Ziel, als Streckenposten, als Versorger an den Verpflegungsstationen etc. Jürgen Lock, einer von zwei Geschäftsführern der SCC Events GmbH, kann stolz sein, was sein Team auf die Beine gestellt hat (er selbst ist seit 1997 in leitender Funktion dabei). Der Berlin-Marathon hat den Laufsport über all die 50 Jahre mit geprägt. „Wir haben für die Laufcommunity etwas bewirkt, und das generationenübergreifend“, bemerkt Lock. „Es macht Spaß zu sehen, wie wir diese Entwicklung begleiten konnten.“ Eine wichtige Rolle spielen für diese Großveranstaltung auch die Beteiligung von Herstellern und Händlern aus der Laufszene. Der Hauptmarkenpartner ist Adidas, und vor den Wettkämpfen geht an drei Tagen im ehemaligen Flughafen Tempelhof die Marathon Expo über die Bühne. Dort können sich sämtliche Player aus der Running-Branche der Community mit einem Stand präsentieren. Die Anzahl der Aussteller liegt bei etwa 150. Gerade Industrie und Handel seien hier „wichtige Multiplikatoren“ für den Berlin-Marathon, betont Lock. Die 50. Auflage wird 2024 am 28. und 29. September stattfinden – und dann wegen des runden Geburtstags mit einer ganz besonderen Note.