Restrukturierung läuft weiter 18.02.2019, 16:12 Uhr

Under Armour stemmt nur vier Prozent mehr Umsatz

US-Sportausrüster Under Armour (Baltimore) konnte seinen Umsatz im Jahr 2018 lediglich um vier Prozent auf 5,2 Mrd. USD (4,6 Mrd. Euro) steigern.
Under Armour kommt im Heimamtmarkt nicht voran.
(Quelle: Shutterstock/AuKirk)
Under Armour-Gründer und CEO Kevin Plank hat seine Prognose für das Jahr 2018 zwar erreicht, aber seine Marke befindet sich nach wie vor im Restrukturierungsprozess. Dem Wachstum im Ausland steht ein Verlust im immens wichtigen Heimatmarkt USA gegenüber.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen aus Baltimore einen Umsatz von 5,2 Mrd. USD (4,6 Mrd. Euro). Gegenüber 2017 bedeutete das eine Steigerung um 4,1 Prozent. Im Großhandel mit Händlern wuchsen die Umsätze um drei Prozent auf 3,1 Mrd. USD. Im eigenen Einzelhandel (Direct-to-Consumer, aktuell mit 319 eigenen Stores) stiegen die Erlöse um vier Prozent auf 1,8 Mrd. USD. Die Lizenzeinnahmen erhöhten sich um 7,0 Prozent auf 124,8 Mio. USD. Die Sparte „Connected Fitness“ (Apps wie MapMyFitness oder Endomondo) steuerte mit einem Wachstum von 18,1 Prozent einen Umsatz von 120,4 Mio. USD bei.
In Nordamerika sanken die Erlöse um 1,8 Prozent auf 3,7 Mrd. USD. Für das Umsatzplus im Gesamtumsatz sorgte das Auslandsgeschäft mit einer Steigerung von 23,3 Prozent auf insgesamt 1,3 Mrd. USD. Die höchsten Zuwächse erzielte Under Armour im asiatisch-pazifischen Raum, wo sich der Umsatz um 28,7 Prozent auf 558,2 Mio. USD verbesserte. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) stiegen die Erlöse um 25,2 Prozent auf 588,6 Mio. USD. In Lateinamerika lag der Umsatz mit einem Plus von 5,2 Prozent bei 190,8 Mio. USD. Das Bekleidungsgeschäft legte um 5,3 Prozent auf 3,46 Mrd. USD zu. Die Umsätze mit Schuhen stiegen um zwei Prozent auf 1,06 Mrd. USD, was vor allem auf Running basierte. Accessoires hingegen verloren 5,2 Prozent und erzielten einen Umsatzanteil von 422,5 Mio. USD.
Im Laufe des Sanierungsprogramms wurden bereits massiv Stellen gestrichen, erst im September wurde angekündigt über 400 Stellen abzubauen, um Kosten zu sparen. Das Unternehmen bezifferte die entsprechenden Belastungen für Restrukturierungen auf 183 Mio. USD. Insgesamt hat die Sportmarke vergangenes Jahr 46 Mio. USD Verlust eingefahren.Für 2019 verspricht Plank ein Umsatzplus von drei bis vier Prozent und einen operativen Gewinn von bis zu 230 Mio. USD. Er erwartet stagnierende Erlöse in Nordamerika und ein Wachstum „im unteren zweistelligen Bereich“ im internationalen Business.
Bei Intersport fiel die Marke im Lieferantenranking von 14 auf Platz 17. Bei Sport 2000 fehlt Under Armour bei den Top-20-Marken nach wie vor. Im Heimatmarkt USA habe Under Armour Medienberichten zufolge auch den Zweikampf um das Mandat der Major League Baseball (MLB) gegen Nike verloren. Das Unternehmen könne aufgrund finanzieller Probleme seine bereits im Jahr 2016 geschlossene Partnerschaft mit der US-Liga nicht wahrnehmen, heißt es. So wird Nike ab 2020 offizieller Ausrüster der MLB bis zum Jahr 2030. Bis dahin wird Majestic Athletics, eine Marke aus dem Portfolio der VF Corporation, die MLB ausrüsten. Diese hatte zuletzt ihren Vertrag um vier Jahre für rund 500 Mio. USD bis 2019 verlängert. Das künftige Engagement von Nike soll sich im gleichen Rahmen bewegen.



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