Verlegung der Produktion
02.03.2022, 09:29 Uhr
Odlo kauft Norwegens größten Wollunterwäsche-Hersteller
Der Funktionswäsche-Spezialist Odlo hat eine Vereinbarung zum Kauf der norwegischen Janus Holding geschlossen. Die Wollproduktion soll nun von Portugal und China zu dem Wollunterwäsche-Spezialisten nach Bergen verlegt werden.
Die Schweizer Marke Odlo will sich neue Wachstumschancen eröffnen. Dazu hat das Unternehmen nun eine Kaufvereinbarung mit der Janus Holding geschlossen. Bei der Firma handelt es sich um den größten und ältesten Hersteller von Wollunterwäsche in Norwegen. Odlo plant, die Wollproduktion von Portugal und China zu Janus zu verlegen, um das dortige Know-how und die dadurch entstehende Flexibilität zu nutzen.
„Wir beobachten Janus schon seit mehreren Jahren und waren immer von der Qualität der von ihnen hergestellten Produkte beeindruckt", erklärt Hugo Maurstad, Vorstandsvorsitzender von Odlo, zu der Übernahme. "Wir sehen dies als eine einzigartige Gelegenheit, die Produkte, das Know-how und die Produktionskapazitäten von Janus in die Odlo-Familie einzugliedern. Dies wird unsere Position auf dem Markt für Wollprodukte stärken und viele neue und spannende Wachstumsmöglichkeiten schaffen.“
Wachstum erhofft man sich auf verschiedenen Ebenen. Zum einen erzielt Janus mit der Produktion von Wollunterwäsche für Kinder und Erwachsene, sowohl für den Verbrauchermarkt wie auch für Industrieunternehmen, einen jährlichen Umsatz von 250 Mio. NOK (25 Mio. Euro). Zu dem ist das Unternehmen für seine hochwertigen Produkte und sein großes Know-how bekannt, das es sich in seiner 127-jährigen Firmengeschichte aufgebaut hat. Davon will Odlo, das aktuell einen Jahresumsatz von 120 Mio. CHF (118 Mio. Euro), erwirtschaftet, mit einer Verlegung der Produktion von Portugal und China in die Fabriken von Janus profitieren. "Die Kombination der Produktionskapazitäten von Janus und Odlo in Europa gibt uns eine Flexibilität und Lieferfähigkeit, über die nur wenige andere verfügen", sagt dazu Knut Are Høgberg, CEO von Odlo. "Wir werden dies nutzen, um die Lieferzeiten von der Entwicklung bis in die Geschäfte zu verkürzen und unseren Kunden noch bessere Produkte zu liefern." Die Überführung der Produktion von Asien nach Europa kommt außerdem der Nachhaltigkeit zugute, da nicht nur Transportwege verkürzt werden, sondern Odlo in eigenen Werken in Europa auch eine direkte Kontrolle über die dortigen Arbeitsbedingungen hat.
Auch für Janus bietet die Übernahme großes Potenzial. So will Odlo mehr Produkte von Janus in das eigene Sortiment aufnehmen und darüber hinaus gemeinsam mit dem Unternehmen, das bereits jetzt einen starken Export nach Europa und nach China aufweisen kann, neue Märkte erschließen. „Wir sind stolz und freuen uns über die Gelegenheit, unsere Kräfte mit einem größeren europäischen Unternehmen zu bündeln, was uns einen Katalysator für gemeinsames Wachstum und Entwicklung bietet", erklärt Janne Vangen Solheim, CEO und Mehrheitseigentümerin der Janus Gruppe. „Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, Menschen und Märkte, mit denen wir in Zukunft zusammenarbeiten werden, ebenso wie auf den Klang mehrerer neuer Maschinen. Seit 127 Jahren begleitet uns die Überzeugung, dass Vorwärtsgehen die Zukunft ist – daher sind wir jetzt besonders gespannt und freuen uns auf alles, was wir vor uns haben."
Janne Vangen Solheim wird künftig als Vorstandsmitglied von Odlo zur weiteren Entwicklung des Unternehmens beitragen. Auch Arne Fonneland , EO der Janus-Fabriken, bleibt Janus erhalte und wird sein Amt weiterhin ausüben, während er zugleich Mitglied der Geschäftsführung von Odlo wird. Beide werden einen beträchtlichen Betrag des Verkaufserlöses in Odlo reinvestieren und damit ihre Eigentümerschaft fortsetzen, um Kontinuität und die bestmögliche Integration der beiden Unternehmen zu gewährleisten. Für die Mitarbeiter von Janus ergeben sich keine Änderungen.
Finanziert wird die Transaktion durch Eigenkapital von Odlo, eine Fremdfinanzierung durch Sparebanken Vest und durch die Eigentümer von Janus, die einen Teil des Kaufpreises in Odlo reinvestieren. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2022 erwartet.