Black Week bis Weihnachten 14.11.2022, 08:30 Uhr

Acht Last-Minute-Tipps für den Jahresendspurt im Online-Handel

Auch für Online-Shops, die sich noch nicht auf das Jahresendgeschäft vorbereiten konnten, ist es noch nicht zu spät. Acht Last-Minute-Tipps machen Online-Shops rechtzeitig fit für das Jahresendgeschäft.
(Quelle: Shutterstock/sirtravelalot)
Ein Beitrag von Bernd Vermaaten, Geschäftsführer Solute und Nicola Bächle, Marketingmanager bei Solute
Mit der Black Week vom 11. bis 24. November, gefolgt vom Black Friday (25.11.) und der Cyber Week (28.11. bis 4.12.) fällt offiziell der Startschuss zum Weihnachtsgeschäft. Es stellt gerade für Online-Shops eine ganz entscheidende Phase dar, um die generelle Kaufzurückhaltung und ausbleibende Umsätze in der Geschenkehochsaison durch Schnäppchenangebote wenigstens noch etwas zu kompensieren.
Gerade für Online-Shops, die sich noch nicht auf das Jahresendgeschäft vorbereiten konnten, ist es noch nicht zu spät. Die Acht Last-Minute-Tipps machen Online-Shops rechtzeitig fit für das Jahresendgeschäft.

1. Performance-Check

Das A und O während, aber auch nach der Black Season ist die Website-Performance. Kurze Ladezeiten und korrekte Weiterleitungen sind essenziell für das Ranking in den Suchmaschinen. Bei zu langen Ladezeiten (ab drei Sekunden) sollten sich Shopbetreiber an den Provider wenden.
Die Ursache könnte in zu gering bemessenem Webspace liegen oder aber an speicherintensiven Bildformaten. Durch kurze Ladenzeiten oder optimierte Bilder steigt die Sichtbarkeit einer Website. Und: Shopbetreiber sollten vor dem Start der Black Season dafür Sorge tragen, dass es auf ihrer Website zu keinerlei 404-Fehlern kommt. Sie zeigen an, dass eine aufgerufene URL, also eine Seite, nicht gefunden werden kann. Suchmaschinen strafen das ab und sanktionieren Websites mit einem schlechteren Ranking. Diese Fehler lassen sich durch sogenannte 301-Weiterleitungen vermeiden.

2. Mit Off-Shop-Content Relevanz verstärken

Ebenso empfiehlt es sich, für die Schnäppchentage spezielle Landingpages oder exklusiven Blog-Content vorzubereiten. Dieser Off-Shop-Content sorgt bei Suchmaschinen für einen Relevanz-Boost, weil er Produktinformationen nicht nur exklusiv aufbereitet und attraktiv visualisiert, sondern auch den Nutzen und Mehrwert in den Vordergrund stellt. Damit leistet Off-Shop-Content einen entscheidenden Beitrag für mehr Sichtbarkeit und kreiert gleichzeitig herausragende Kundenerlebnisse.

3. SEO-Check

Noch vor dem Start der Black Week sollten Händler ihren Online-Shop unbedingt einem SEO-Check unterziehen: Sind Coding, Backlinks, interne Verlinkung, Produktfotos, Produktinformationen und H1-Überschriften vorhanden und aktuell? Händler sollten darauf achten in Texten, Bildbeschreibungen sowie in den Link-Attributen die passenden Keywords zu verwenden. Informationen zu Versandbedingungen und -kosten sowie Lieferzeiten und Zahlungsmethoden gut sichtbar und einfach erreichbar auf der Website zur Verfügung zu stellen, versteht sich von selbst. Durch diese Maßnahmen steigern Websites nicht nur die Sichtbarkeit bei Google, Bing und Co., sondern vermeiden auch Kaufabbrüche. 

4. Usability und Responsiveness

Außerdem sollte der Checkout-Prozess einfach und übersichtlich gestaltet sein. Denn: Immer noch brechen 75 % der User den Kaufprozess auf Grund von komplizierten Checkouts oder fehlenden Zahlungsoptionen ab. Das gilt auch für mobile Endgeräte wie das Smartphone. Einer Studie des Digitalverbandes Bitkom aus dem vergangenen Jahr zufolge, nutzen eine große Mehrheit der User (60 %) das Smartphone zum Shoppen. Diese Erkenntnis ist insofern nicht nur für den Bezahlprozess von entscheidender Bedeutung. Händler sollten sehr darauf achten, dass ihr Shop im responsiven Design angelegt ist. Damit eignet er sich auch für die Ausgabe von Inhalten auf mobilen Displays.

5. Vertrauenswürdige Elemente einbauen

Wie lassen sich Kunden, Interessenten oder User von der Vertrauenswürdigkeit eines Online-Shops überzeugen? Dazu eignen sich insbesondere allgemein bekannte Zertifikate oder Siegel, wie beispielsweise Trusted-Shops, Geprüfter Webshop oder authorized.by. User wissen: Online-Shops müssen strenge Kriterien erfüllen, um ein Siegel oder Zertifikate zu er- bzw. zu behalten. Siegel fördern das Vertrauen der Kunden. Aber auch Bewertungen von anderen Kunden tragen zur Vertrauensbildung bei. Sie sollten authentisch sein. Deshalb sollten Shops auch negative Bewertungen veröffentlichen. Dadurch bleiben sie glaubwürdig – auch dann, wenn mal ein Kunde nicht so zufrieden mit einem Produkt war.

6. Intaktes Omnichannel-Marketing

Die Möglichkeiten, mit Zielgruppen in Kontakt zu treten, um sie über Angebote zu informieren, sind groß. Aus diesem Grund sollten Online-Shops über ein intaktes Omnichannel-Marketing verfügen. E-Mails stellen immer noch eine sehr gute Option dar, um Kunden zu kontaktieren. Sie haben eine gute Response Rate, sind außerdem günstig, lassen sich einfach aufsetzten oder als Reminder beliebig oft versenden.
E-Mail-Kampagnen eignen sich eher für die älteren Zielgruppen. Social-Media-Postings lassen sich binnen kurzer Zeit umsetzen und in verschiedensten Formaten teilen – sei es als Reel, Posting, Livestream oder in Kooperation mit einem Influencer. Insbesondere jüngere Zielgruppen fühlen sich davon angesprochen. Für bestimmte Produkte und Angebote empfiehlt sich außerdem die Listung auf Vergleichsportalen.

7. Aktives Kampagnenmanagement

Als unverzichtbar für den Verkaufserfolg hat sich längts ein aktives Kampagnenmanagement erwiesen. Um gerade während der Festive Season verloren gegangene Umsätze zu kompensieren, empfiehlt es sich, das Kampagnenbudget auf Marktplätzen und in Suchmaschinen zu erhöhen. Dort ist gerade während der Weihnachtssaison der Wettbewerb um die besten gebotsbasierten Werbeplätze enorm. D. h.: Die Klickpreise für Keywords, zu denen Anzeigen ranken, steigen. Hintergrund: Viele Kunden gehen über Suchmaschinen, um rabattierte Produkte zu finden. Aus diesem Grund sollten Shops oder Produkte in Suchmaschinen oder auf Marktplätzen über Anzeigen auffindbar sein. Denn: Anzeigen, die gut ranken und deshalb gesehen werden, wirken sich positiv auf den Umsatz aus.

8. Funktionierende Logistik

Last but not least: Die Logistik muss funktionieren. Shops, die gerade zu Weihnachten kurze Lieferzeiten halten können, haben gerade jetzt große Chancen, Kunden langfristig zu binden. Die erwarten bei der Lieferung ein Maximum an Flexibilität. Sie wollen selbst entscheiden, ob die Ware nach Hause, ins Büro, an eine Packstation oder etwa in ein Ladenlokal geliefert werden soll. Unter diesen Voraussetzungen wird die Logistik zum Flaschenhals des Online-Handels. Akuter Personalmangel und hohes Bestellaufkommen sorgen für eine Überlastung der Logistik-Dienstleister. Die Konsequenz: Lieferverzögerungen. Das sollte das Claims-Management Kunden gegenüber offen und vor allem rechtzeitig kommunizieren. Außerdem sollten Online-Shops ihr Claims-Management mit konkreten Prozessen und Routinen unterstützen, wie etwa Kunden für verzögerte oder ausgefallene Lieferungen entschädigt werden können.

Fazit: Sichtbarkeit und Reichweite maximieren

Auch wenn die aktuelle Kaufzurückhaltung aufgrund von Inflation und Krieg noch dominiert, Händler gehen von einem gutem Jahresendgeschäft aus. Das zeigt sich aktuell durch ein wieder etwas freundlicheres Konsumklima, dass insbesondere Schnäppchenwochen und Weihnachten zusätzlich befeuern. Online-Shops und Händler, die in diesem Kontext trotzdem vom Ende des Online-Booms ausgegangen sind, können jetzt noch auf den Zug aufspringen und das Geschäftsjahr mit einem positiven Teilergebnis beenden. Mit den acht Last-Minute-Tipps lassen sich Sortimente optimieren, E-Commerce-Strategien perfektionieren und Online-Shops wieder beleben, weil sie Sichtbarkeit und Reichweite maximieren.



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